Jahresrückblick 01-06

2024 hat mich ganz schön auseinander genommen. Es gab bisher nur sehr wenige Jahre in meinem Leben, von denen ich behaupten würde, sie waren schlecht. 2024 kommt da am nächsten dran. Ein richtiges Arschlochjahr (na gut, das Jahr an sich kann nichts dafür). In diesem Jahr habe ich so ungefähr alles verloren, was ich an Zukunftsplanung und Stabilität in meinem Leben hatte. Es hätte mir ganz schön das Genick brechen können, aber dank Freundeskreis und Familie gab’s ein Sicherheitsnetz. Auch wenn meine Liebsten immer behaupten, dass ich so eine starke Frau bin und alles richtig und gut gemacht habe, wäre ich ganz sicher ohne sie niemals über den Sommer gekommen. Deswegen gilt mein Dank vor allem meinen Herzensmenschen.

Noch ist das Jahr nicht zu Ende, aber viele Tage kommen nicht mehr und die wenigen sind vollgepackt. Weil das Jahr zumindest auch kleine schöne Momente gehabt hatte, aus denen auch echt schöne Bilder entstanden sind, werd ich die Reise durch 2024 nochmal machen. Mit euch zusammen. Wunden heilen ja auch nur, wenn man sie versorgt.

Januar

Ein argloser Monat. Noch keine Ahnung von dem was 2024 bringen wird. Der Start in ein Jahr ist immer frisch. Verbunden mit der Hoffnung, dass es ein gutes wird. Selbst dann wenn man nicht der Typ für Vorsätze und Aberglaube ist. Der Wechsel der Jahreszahl hat für mich immer einen gewissen Schnitt. Im Januar musste ich nicht arbeiten. Ich hatte mich befreit von einem Job, der mir schwer auf der Brust lag. Ich hatte Zeit. Zum Erkunden der Gegend, zum Wandern, zum Regenerieren oder um auf die Demo gegen rechts zu gehen. Außerdem um mir ein neue Anschaffung zuzulegen und das erste Mal ins Boot zu steigen. Es war gut so, wie es war.

Februar

Im Februar zur Fasnacht dreht Konstanz durch. Nach weiteren Kajaktouren und Fahrradrunden stand der Wahnsinn bevor. Was soll ich sagen: Meins ist es nicht, aber man kann’s auch nur schwer passiv miterleben. Sie sind überall. Über das Fasnachtswochenende hatten wir Besuch von M²s Kumpel. Außerdem startete mein neuer Job. Ausgleich dazu fand ich im Frühlingserwachen Ende Februar zwischen Krokussen und Vögelbeobachtungen.

März

Im März lag bereits Anspannung in der Luft. Dabei explodierte draußen gerade das Leben. Wir fuhren nach Bregenz ins Museum und mit einem befreundeten Paar ins Allgäu. Ließen es uns so richtig gut gehen. Genossen die Berge. Das Beisammensitzen, Spielen, Reden. Ich zumindest. Über Ostern kam meine Familie zu Besuch. Nur für’s Wochenende die lange Fahrt, trotzdem eine schöne Zeit.

April

Der April ist der Geburtstagsmonat. M² wurde 30, wir fuhren zum Federsee und ich machte meine erste Blaukehlchen-Beobachtung. Es wurde wieder voll in der Wohnung, da Freunde zu Besuch kamen. Schnitzeljagd inklusive. Ihre Vorbereitung hat viel Zeit gekostet, aber auch viel Spaß gemacht. M²s Eltern folgten als Besuch ebenfalls. An meinem Geburtstag ein Spaziergang, nettes Essen.

Mai

Im Mai schonmal vorsichtig angetestet, wie es ist alleine Dinge zu unternehmen. Ohne das ich wusste, dass ich das bald langfristig machen muss. Zum ersten Mal beim Birdrace dabei gewesen. Besuch aus dem Norden gehabt, Fahrradtouren unternommen, Fotos geschossen und manchmal eine Wanderung zu zweit.

Juni

Versucht zu retten, was nicht zu retten war. Ein letzter gemeinsamer Urlaub. Es sei doch schleichend gekommen, haben mir die Leute gesagt. Es war doch schon lange vorher klar. Ja, vielleicht. Aber ich habe nicht wahrgenommen, was mir da für Signale entgegen brüllten. Ich habe sie gekonnt ignoriert. Wollte nichts hören oder sehen. Wollte an allem festhalten, was es festzuhalten gab, obwohl all das schon weg war. Frankreich war trotzdem schön. Frankreich ist immer schön.

4 replies to “Jahresrückblick 01-06

  1. Liebe Ines,

    seit längerer Zeit schaue ich immer wieder in deinen Blog. Sehr früh ist mir aufgefallen, wie du dein Seelenleben öffentlich machst. Das hat über die Zeit zugenommen, die konflikthafte Auseinandersetzung mit Alltäglichem war oft greifbar. Falls noch nicht geschehen, solltest du dir professionelle Hilfe holen, alleine mit Herzensmenschen ist das nicht in den Griff zu bekommen.

    Liebe Grüße Horst

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    1. Lieber Horst,
      danke für deine Anteilnahme und das du verfolgst, wie es um mich steht. Mir geht es mittlerweile wieder gut. Eine plötzliche Trennung nach einer langjährigen Beziehung ist sicher für keinen „schnell“ und „leicht“ zu verarbeiten. Das brauchte Zeit und ich finde, nach 5 Monaten, darf ich auch noch ein paar wenige schlechte Tage dazwischen haben.
      Ich bin ja selbst Psychotherapeutin und habe im Freundeskreis viele Psychotherapeut*innen. Da kann ich mich glücklich schätzen, dass diese einen Blick auf mich haben und mir frühzeitig zurückmelden würden, wenn ich therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen sollte.
      Liebe Grüße
      Ines

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