Entscheidungen

Draußen fällt der Schnee. In dicken Flocken. Liegen bleibt er auch. Heute Abend fahre ich kein Fahrrad mehr. Auch mit dem Auto wird es sich komisch anfühlen, unsicher. Habe mir viele Gedanken gemacht in den letzten Tagen. War ein Wochenende alleine Zuhause, habe Dinge unternommen, war’s gar nicht mehr gewohnt etwas für mich zu machen. Saß mal wieder im Kajak, habe ein Buch durchgelesen, war viel spazieren und in der Badewanne. Habe gebacken, war bouldern. Ein Ausgleich zwischen ruhigen und aktiven Momenten gesucht und gefunden. Und trotzdem hat’s gekribbelt in mir. Alleine mit den Gedanken sein, geht nur auf Zeit gut.

Vor allem die letzten Wochen hatte ich eine innere Unruhe. So stark ausgeprägt wie noch nie. Seit Montag hat sich das zum Glück beruhigt. Ich bin gelassener, das Zittrig-sein ist weg. Es stehen viele Entscheidungen an. Das Leben besteht immer nur aus Entscheidungen. Wie geht es mit dem Job weiter? Wo will ich langfristig hin? Was gibt’s beim Hofprojekt zu beachten? Kann ich mich hier unten lösen? Manchmal fühlt sich der Berg an Entscheidungen sehr groß an. Nicht zu bewältigen und als würde er gar nicht kleiner werden. Dann schaue ich rüber zum Berg der Entscheidungen, die bereits getroffen wurden und lache über den winzigen daneben.

Wir alle entscheiden jeden Tag Dinge. Kleinigkeiten, manchmal auch größere. Was wir anziehen, was wir essen, mit wem wir in Kontakt treten. Wann wir schlafen gehen, ob wir zur Arbeit gehen, was wir im Fernsehen schauen. Nicht immer können wir abschätzen, was sich aus unserer Entscheidung entwickelt und wer davon alles betroffen ist. Und manchmal müssen wir Entscheidungen auch wieder zurücknehmen – oder sie anpassen. Das zumindest, ist das Gute daran: Viele Entscheidungen sind anpassbar. Und wenn nicht, können Folgeentscheidungen entworfen werden.

Und wenn man mal gar nicht weiter weiß, die Richtung nicht erkennt, dann hilft immer noch kurzes Durchatmen, abwarten und Tee trinken.

6 replies to “Entscheidungen

  1. Die Kanne ist so wunderbar ❤️
    Frag mich ja auch oft warum ich mich mit Entscheidungen so schwer tue..es ist schon besser geworden bei vielen Sachen, aber halt auch nicht immer. Dabei ist es ein Privileg, dass wir die Freiheit haben so viel selbst entscheiden zu können.

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    1. Ich hatte ja dieses Jahr schon häufiger das Gefühl, manche Dinge kann ich nicht entscheiden. Und das war immer eine Art Ohnmacht und Hilflosigkeit. Aber in den meisten Situationen kann fühlt man sich nur so, als könne man nicht entscheiden. Eigentlich gibt es immer eine Entscheidung, die man für sich selbst treffen kann. 🙂
      Und ja, ich finde, das muss sehr geübt werden!

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