Bücher

Zeit mal wieder ein paar Bücher vorzustellen. In den letzten Wochen/Monaten bin ich wenig zum Lesen gekommen. Meine Gedanken waren immer schnell woanders, ich viel zu hibbelig. Ich musste erstmal wieder in meinen Lese-Flow reinkommen, damit ich endlich wieder ein paar mehr Seiten am Stück lesen konnte, ohne Abschweifen. Ein paar Bücher habe ich aber dennoch gefunden, die mir sehr gefallen haben.

Das Gras auf unserer Seite (S. De Velasco)

Mehr oder weniger durch Zufall bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Ich glaube ursprünglich habe ich einen Fernsehbeitrag gesehen, in dem es um den Kinderwunsch ging. Toller Schreibstil, spannendes Thema und meines Erachtens auch sehr realitätsnah.

Dieser furchtbare Liebeskummer damals, dieser in jeden Winkel ihres Körpers ausstrahlende Schmerz, erscheint ihr im Nachhinein unwirklich, wie aus Plastik. Ein weiches Vlies breitet sich in ihr aus – Erleichterung, aber auch eine leise Enttäuschung, weil die Zeit diese heiße, schneidende Liebe zerrieben hat, den Schmerz und die Wut und die Ohnmacht, und da traut sie sich näher an Nazim heran, und auch er drückt sie dankbar an sich.

Und alle so still (M. Fallwickl)

Schon den ersten Roman „Die Wut, die bleibt“ fand ich hervorragend geschrieben. Manchmal ist mir der ganze Feminismus too much, aber Fallwickl schaffte es sowohl im ersten, als auch in ihrem zweiten Buch einen sehr guten, überhaupt nicht zu feministischen Roman zu schreiben. Außerdem bleibt es ja ein wichtiges Thema und wenn die Leute über ihre Bücher dadurch aufmerksamer, sensibilisierter werden oder gar erst zum ersten Mal Berührung mit dem Thema bekommen, hat es sich gleich doppelt gelohnt.

„Der Mensch kann nicht für immer Energie und Wut hinauspulvern, einmal ist die Kraft zu Ende und der Mensch irgendwie auch.“
„Aber was kommt nach der Wut?“, fragt Barbara wie eine, die darüber schon oft nachgedacht hat.
Die jüngere Ruth hat geglaubt, dass Wut ein Antrieb ist, ein Motor, ein hellheißes Feuer, das eine Schneise brennt zur Neuerung. Dass mit ihrer Hilfe alles eingerissen werden kann, um es danach wiederaufzubauen, besser, viel besser.
„Asche“, sagt sie.

Der Bademeister ohne Himmel (P. Pellini)

Mit diesem Buch bin ich noch nicht durch und möchte es trotzdem schon empfehlen. Ich weiß, gefährliche Angelegenheit. Aber das Thema hat mich abgeholt. Es geht um einen an Demenz erkrankten Mann und eine fünfzehnjährige Schülerin, die sich um ihn kümmert. Ein spannendes Duo. Der Umgang mit der Erkrankung bekommt noch einmal eine Leichtigkeit und dennoch verliert er nie seine Schwere.

Nachtrag: War bis zum Ende ein sehr gutes Buch.

Kein Leben ist spektakulärer als das andere. […]
Wir geistern durch den Tag, füttern Enten, langweilen uns, treffen, beschimpfen, verlieben und trennen uns in Echtzeit oder online. Wir verschulden uns, finanziell oder menschlich. Wir sind schlecht informiert und gutgläubig. Wir meckern und reden andere schlecht, um uns selbst besser zu fühlen. Wir verbringen zu viel Zeit in geschlossenen Räumen. Wir treten in Fettnäpfchen und das Schlimmste: Wir verbiegen unsere Träume bis zur Unkenntlichkeit. Und wir streiten.

Mad honey (J. Picoult & J. F. Boylan)

Was soll ich sagen? Ich bin schon lange Fan von Jodi Picoult. Manche Bücher von ihr sind schwächer, manche stärker. Bei dem würde ich sagen: Gutes Mittelmaß. Spannendes Thema, guter Plot-Twist zwischendrin. Wieder einmal gut recherchiert. Auch das Ende ist ganz tauglich.

There is one type of honey you should avoid at all costs.
Mad honey comes from bees that forage on rhododendrons and mountain laurel, and it’s full of poisonous grayanotoxins. It causes dizziness, nausea and vomiting, convulsions, cardiac disorders, and more. Symptoms last for twenty-four hours, and although rarely, if left untreated, can be fatal. […]
The secret weapon of mad honey, of course, is that you expect it to be sweet, not deadly. You’re deliberately attracted to it. By the time it messes with your head, with your heart, it’s too late.

Views (M.-U. Kling)

Ich bin ja großer Fan des Kängurus, aber bei Qualityland war ich dann schon rausgekegelt. Den neusten Roman kann man okay lesen, aber es ist eben kein Fitzek.

2 replies to “Bücher

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