What a life

Knappe drei Stunden Fahrt ins Wendland. Erstmal Autobahn und dann 1,5 Stunden über Land juckeln. Mir taugt’s. Während ich durch die Prärie düse, kommt die Sonne raus und mir wird ganz warm vor lauter Schönheit. Gegen Mittag komme ich auf dem Hof an. Ich reiße die Tür auf, werde direkt von den Bewohner*innen begrüßt. Fühlt sich fast wie Heimkommen an. Auch T lässt nicht lange auf sich warten, im Schlepptau natürlich seine Hündin. Nach der Kuscheleinheit geht’s auf den Stellplatz hinter dem Hofgebäude, direkt an den Gewächshäusern.

Abends ist großes Hoffest. Koch und Köchin aus dem Nachbarort haben aufgetischt und standen seit 11 Uhr für 70 Personen in der Küche. Ich könnt mich reinlegen ins Gemüse: Rote Beete in Dillsoße, Kartoffeln mit Schmorgurken, Salate und zum Nachtisch Grießbrei mit Erdbeerpü und Crumble. I’m in love. Lang machen wir’s heut nicht. Nach dem Essen hängen wir noch ein bisschen am Feuer rum (hallo Asthma!), während der Rest zur End of Summer Party zieht.

Am Samstag gibt’s einen ausgiebigen, sonnigen Spaziergang durch Wald und Wiesen. Dann wird das Hofprojekt weitergeplant. Weil es konkreter wird und gleichzeitig auch gar nicht, aber da jemand ist mit dem ich das planen kann, fühlt es sich ein bisschen an als käme wieder Ordnung in mein Leben. Für genau immer den Moment, wo ich neben meinem besten Freund sitze. Aber zurzeit nehme ich jede Sicherheit, jede Ordnung, die ich kriegen kann. In der Sonne gesessen, bevor es sich zuzieht. Und nachmittags fahren wir zu Freundinnen, nur um da auch nochmal durch den Wald zu stapfen. Am Abend natürlich der obligatorische Tatort inklusive Linsenchips.

Sonntag wurde gepackt. Sonntag wurde gefrühstückt und Sonntag ist die Aufregung auf die weitere Fahrt gestiegen. Ab jetzt bin ich alleine unterwegs. Nun muss ich zurecht kommen mit mir und meinen Gedanken. Es fühlt sich etwas an, als müsste ich mir selbst etwas beweisen.