Percy

Morgens lag der Frost noch auf der Wiese und auf dem Gartenhausdach. Im Schatten war es eisig kalt, doch sobald die Sonne auf den Körper fiel, wurde es warm. Dick eingepackt, zog ich das Kajak aus dem Schopf. War das aufregend! Erst einmal aufladen auf den Transportwagen. Bis ich das raushatte, war einige Zeit vergangen, dann alle Gegenstände im Kajak verstauen. Das Kajak 800 Meter zum Wasser ziehen. Einsetzen. Mich reinsetzen. Spritzdecke befestigen. Paddel schnappen. Dann endlich konnte es losgehen.

Eine seltsame Ruhe umgab mich plötzlich. Nur die Blesshühner schimpften und mein Paddel plätscherte im Wasser. Ansonsten hörte ich nicht viel. Mal die Kirchenglocken, mal ein Flugzeug. Auf dem Steg standen Menschen und machten Fotos. Von mir! Na gut, wenn es sein muss. War aber auch ein herrlich schönes Motiv, denn der Nebel hing noch immer über dem Wasser.

Ein bisschen in die eine Richtung, ein bisschen in die andere Richtung. Immer mal anhalten und zurücklehnen und genießen. Nur ein Ruderboot war mit mir draußen. Der Winter hat klar seine Vorteile. Schwäne kamen in Angriffshaltung an meinem Boot vorbei. Manchmal fühlte es sich an, als käme ich sehr schnell voran, manchmal sehr langsam.

Keine Wellen, kein Nebel mehr. Keine Menschen. Ich traute mich bisher noch nicht auf den Seerhein. Erstmal das Wasser und Percy testen – ohne Strömung. Das klappte auf jeden Fall gut. Hätte ich mir einen kleinen Snack mitgenommen, wäre ich wahrscheinlich länger draußen geblieben. Die Perspektive des Ufers so ganz anders, als der Blick vom Ufer aufs Wasser. Die Zeit verging sehr schnell. Am Ende fand alles in umgekehrter Reihenfolge noch einmal statt. Inklusive Boot putzen daheim.