21 Uhr: Die Sonne versinkt langsam hinter den hohen Bergen. Die Grillen zirpen, die Vögel zwitschern und die Kuh- und Pferdeglocken sind leise in der Ferne zu hören.
23:30 Uhr: Ich werde aus dem gerade eingetretenen Schlaf gerissen. Die Glocken kommen näher. Aus dem Dachzeltfenster sehe ich sehr tiefhängenden Nebel, der ungefähr bis zum Busdach reicht. Darüber ein makelloser Sternenhimmel.
00:17 Uhr: Der Nebel hat sich dicht um uns gelegt. Den Bus der Belgier in 20 Metern Entfernung kann ich nicht mehr erkennen. Das laute Läuten der Pferdeglocken hat mich geweckt. Die Herde steht auf der Wiese neben unserem Bus. Die Stimmung ist unruhig. Die Pferde galoppieren ziellos über die Wiese. Liegende Pferde stehen auf. Hufgetrappel, schnauben. Unruhiges Wiehern.



Draußen sind nur noch Umrisse zu erkennen. Plötzlich schlagen die Hütehunde, die schon seit dem Abend vor unserem Bus liegen, an. Knurren, bellen. In weiter Ferne antworten die anderen Hütehunde. Die Stimmung bleibt angespannt. Die unruhigen Pferde, die nervösen Hunde. Ich versuche zu erkennen, ob der Schatten da draußen ein Bär, ein Fohlen, ein Wolf oder ein Hund ist. Es bleibt vollkommen unklar.



6:15 Uhr: Der Bus wackelt, jemand oder etwas versucht sich Zugriff zu verschaffen. Ist es der Bär? Zum Glück Fehlalarm. Ein kleines Fohlen kaut fröhlich und frech an unserer Nummernschildbefestigung und springt dann arglos davon.






Die Sonne bahnt sich ihren Weg über die Berge. Der Nebel ist eine blasse Erinnerung. Die Sterne werden abgelöst vom rosa Licht des Morgens. Die Pferde sind weitergezogen. Der Hütehund liegt noch immer zusammengerollt und schlafend vor unserer Bustür, als wäre nichts gewesen.

Spannend beschrieben was man alles war nimmt wenn man in einem Zelt schläft
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Wir haben den Luxus des Aufstelldachs auf unserem Bus, da hört und sieht man alles genau wir in einem Zelt, aber irgendwie kommt man sich doch etwas geschützter vor – obwohl das bei den Bären auch nichts gebracht hätte. 😉
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Gibts dort wirklich Bären?
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Ja, tatsächlich. Habe ich in Spanien auch nicht wirklich erwartet. Nur das es welche in den Pyrenäen gibt, das wusste ich.
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Wuhuu, ganz schön gruselig …
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Schon ein bisschen.
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Du wolltest doch keinen Hotelurlaub! 🙂 Aber toll beschrieben, hattest Du noch Geräusche aufgenommen? Das käme cool zu dem Tet.
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Leider nein, dazu war ich einfach zu müde. Aber im Nachhinein habe ich das auch schon gedacht.
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