Leinenpflicht

In den letzten Tagen und Wochen, merke ich zunehmend, dass mir Menschen auf die Nerven gehen. Heute habe ich seit langer Zeit mal wieder eine Beschwerdemail geschrieben. Denn nachdem ich heute Morgen einen Spaziergang gemacht habe, und mir wieder unzählige Menschen mit unangeleinten Hunden entgegen kamen, war meine Geduld am Ende.

Ich spazierte durch die Feldmark und an unserem Fluss entlang. Dort, wo ich Gänse, Feldhasen, Spechte, Stieglitze, Meisen, Schwalben, Feldlerche und Eisvögel antreffe. Ab und an auch eine Herde Rehe. Bevor man von der Straße auf die Feldwege kommt, stehen immer die Schilder zur Leinenpflicht. In Niedersachsen gilt die vom 1. April bis 15. Juli. Es ist Brut- und Setzzeit und das merkt man auch.

Die Vögel sind paarweise unterwegs – selbst der Eisvogel, der eigentlich eher ein Einzelgänger im Winter ist. Sie bauen Nester, sie verstecken sich schneller, sie sind aufmerksamer und geben Alarmrufe ab. Alles zum Schutz des Nachwuchses. Und dann kommen die Menschen mit ihren Hunden. Manche Hunde kann ich nicht einmal einer Person zuordnen, soweit sind die Hundehalter*innen von ihren Vierbeinern entfernt.

Die Hunde toben im Wasser an den Ufern herum, sie jagen über die Felder, sie buddeln in den Wiesen. Den Hunden mache ich keinen Vorwurf. Sie tun nunmal, was Hunde gerne tun. Aber die Menschen, die machen mich fertig. Einige haben nicht einmal Halsband und Leine dabei. Sie gehen mit ihren Hunden im Feld spazieren und wissen vielleicht gar nicht, was sie da aufschrecken und kaputt machen.

Hunde nehmen als Haustiere deutlich zu. Wildtiere immer mehr ab. Ich werde lieber von dem Trällern einer Singdrossel geweckt, als von Hundegebell. Bitte Menschen, leint eure Hunde an. Auf freien Flächen, Wald, Feldern und in Naturschutzgebieten sowieso.