Vom Apfel bis zur Zucchini

Der Freitag ist ein besonderer Tag in der Woche. Es ist der Tag, den ich nun schon zum Wochenende zählen kann, da ich Freitags im Moment nicht arbeiten muss. Aber nicht nur das macht ihn so spektakulär. Nein, der Freitag ist auch der Tag, an dem ich losziehe und glücklich werde.

Seit nun mehr fast 1,5 Jahren schnappe ich mir am Freitag meinen Korb und das Fahrrad und starte zur Abholstelle. Denn seit April 2018 bin ich Mitglied der Solidarischen Landwirtschaft. Das Konzept hatte mich gleich überzeugt. Jeden Monat zahle ich einen festen Beitrag für meinen Anteil und jede Woche hole ich mir dafür das beste, das leckerste und das frischste Gemüse aus der Abholstelle ab.

gemüse

Gibt es Nachteile und Vorteile? Klar. Man könnte zum Beispiel als Nachteil sehen, dass man immer den festen Beitrag zahlt – ob es nun Gemüse gibt oder mal ein paar Monate nichts bei rum kommt. Kein richtiger Nachteil, wie ich behaupten würde. Vorteile gibt es dafür umso mehr: Frisches Biogemüse direkt aus der Umgebung. Man unterstütz also die ganze Solawi-Gemeinde plus natürlich die Bauern, die ja die meiste Arbeit haben und sich richtig ins Zeug legen, damit ich jede Woche mein Gemüse in den Korb packen kann.

Als Vorteile sehe ich auch, dass es Gemüsesorten gibt, die ich sonst nicht kaufen würde und dann trotzdem verwerten muss. Ich setze mich also viel mehr mit den heimischen Arten auseinander, lerne ungeliebtes Gemüse noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen. Zum Beispiel mag ich jetzt Rosenkohl, den ich sonst immer verabscheut habe. Aber dieser frische, dieser, der direkt vom Feld in meinem Ofen landet, den mag ich!

Tomaten schmecken nach Tomaten und nicht nach Wasser. Eigentlich ist das mit jeder Sorte so. Alles schmeckt viel intensiver und ist ein wahrer Genuss.  Wenn ich Glück habe, liefern meine Biobauern des Vertrauens sogar Obst. Im Spätsommer gibt es ab und an ein paar Zwetschgen, Äpfel oder Birnen.

Letztes Jahr kam dann noch eine riesige Ladung Weizen dazu, woraus die Brotbackaktion mit einer Freundin entstand. Weizen mit der Hand mahlen macht jedoch wenig Spaß. Dieses Jahr steht nun der Roggen in meiner Wohnung und ich muss definitiv etwas einfallen lassen, wie ich den wohl klein bekomme. Aber das ist mehr Vorfreude, als Jammern. Let’s do it.

2 replies to “Vom Apfel bis zur Zucchini

  1. Das klingt ja super. Gibt es da überall? Was zahlt man monatlich? Wir hatten mal so eine Gemüse- und Obstkiste abonniert, da kam wöchentlich auch saisonales Obst und Gemüse zu uns nach Hause. Wurde irgendwann dann doch etwas teuer bzw. eintönig, was aber an der Jahreszeit lag. Im Winter und frühen Frühjahr gibt es nicht allzu viel Auswahl… Aber ich lernte auch sehr viele Gemüsesorten neu kennen und schätzen, habe Rezepte gesucht und ausprobiert, die alle eigentlich gut gelungen waren. Inzwischen geh ich regelmäßig auf den Wochenmarkt und bin seit dieser Kiste viel offener für Gemüse, was man nicht so oft isst.

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    1. Ich weiß, dass es das schon in einigen Städten gibt. Überall wahrscheinlich nicht. Aber im Süden könntest du Glück haben 🙂
      Ich teile mir den Anteil mit einer Freundin und wir zahlen also für einen großen Anteil 80€ im Monat.
      Das es im Winter nicht so viel Auswahl gibt, ist leider wahr. Aber umso mehr freut man sich dann auf den Frühling/Sommer. Da schmeckt dann alles gleich nochmal besser 🙂
      Und den Wochenmarkt finde ich als Option/Alternative auch echt klasse!

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