Mein Rückzug, dein Rückzug. Der Austausch von kalten Blicken, die trotzdem mehr wärmen, als ein Lagerfeuer in kalten Nächten. Denn kratzt man erst einmal die Eisschicht herunter, sieht man die Flammen lodern. Wir sind kalt zueinander, um uns nicht aneinander zu verbrennen.
Mein Schweigen, dein Schweigen. Das Genuschel von herablassenden Antworten, auf Fragen, die zu nahe gehen. Ein Gespräch führen in dem angedeutet wird, was wichtig sein könnte. Irgendwann mal wichtig werden kann. In vielen Jahren und einem Tag. Wir sagen alles und eigentlich nichts, weil wir das Wort „beendet“ nicht aussprechen können. Einer von uns muss das Ende ansprechen, sonst enden wir nie. Nur jeden Tag ein kleines bisschen mehr.
Was wäre, wenn wir uns plötzlich ohne Eis und Feuer angucken könnten? Was wäre, wenn wir reden könnten und gleichzeitig auch was sagen würden?
Wir würden uns plötzlich kennen.
Mit allen Träumen, Zielen, Ängsten und Hoffnungen. Mit allem drum und dran.
Wir wollen uns nicht kennen, wollen nur jeden Tag ein kleines bisschen mehr enden.
Warum sind so Beziehungen so entsetzlich schwer?
Warum glaube ich, der ich selbst so ein fürchterlicher Beziehungslegastheniker war, wenn es denn in meinen jungen Jahren tatsächlich mal hätte um eine echte, wirkliche Beziehung gehen können, das Beziehungen unter bzw. zwischen jungen Leuten heute noch viel schwieriger und komplizierter sind als damals? Oder ist das wirklich so? Wenn ja, warum? –
Haben wir (noch) mehr Angst als (ich) damals? Aneinander vorbei zu reden, zu fühlen, zu empfinden? Ist uns die angemessene Art zu kommunizieren abhanden gekommen? Ist das gar ein Preis unserer „Informations- und Kommunikationsgesellschaft“ – Warum kommen sich so viele Menschen in der realen Welt inzwischen mehr als alles andere wie Missverständnisse vor?
All diese Frage und noch viel mehr schießen mir durch den Kopf, während ich Deinen Eintrag lese? Oder ist alles viel einfacher? Was nicht heißen muss, dass es zumindest für einen von zweien deshalb weniger schmerzlich wäre.
Für Dich ist es so sehr schmerzlich. Das steht zwischen jeder Deiner Zeilen, nicht nur den heutigen geschrieben. Ich will nicht, dass Du so viel Schmerz empfinden musst…
Ganz liebe Grüße an Dich!
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Ich kann es wirklich nicht einschätzen, ob es damals anders war. Aber mir kommt es zumindest so vor als könnten wir das heutzutage gar nicht mehr. Alles daran ist schwierig und komopliziert und wir haben scheinbar alle so viel Angst und gleichzeitig so viele Optionen und Möglichkeiten. Genau das ist das Problem. Wir MÜSSEN uns ja gar nicht mehr festlegen-wenn es zu ernst wird, geht man lieber weiter, bevor man sich öffnen oder verletzt wird. Man geht den Problemen einfach aus dem Weg.
HInzu kommt tatsächlich, dass wir einfach das kommunizieren verlernt haben. Wir reden nicht mehr vis-a-vis, sondern verschicken lieber 90 Nachrichten, in denen man überhaupt nichts klären kann. So entstehen Missverständnisse über Missverständnisse…
Danke, lieber Sternflüsterer, ich bin so froh, dass du mich weiterhin begleitest. (:
Ganz herzliche Grüße!
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Liebe Ines,
ich lese alle deine Blogeinträge aufmerksam. Momentan wenn ich sie lese, wird mein Herz immer ein bisschen schwer. Es ist schwierig dir einen Rat zu geben oder die richtigen Worte zu finden, denn ich glaube, eure „Beziehung“ ist sehr vielfältiger als deine vagen Einträge hier erahnen lassen.
Wichtig ist einfach, dass du auf dein Herz hörst und dass du dich durch die Situation nicht zu sehr kaputt machst. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das sehr kräftezehrend ist.
Nur die besten Wünsche!
Juli
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Vielen Dank für die lieben Worte, liebe Juli! Das weiß ich sehr zu schätzen und vor allem freue mich sehr, dass du so fleißig mitliest! (:
Liebste Grüße!
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