Nachdem ich hier schon im kurzem die hübschen Orte beschrieben habe, kommen nun noch ein paar Ausflugstipps hinzu. Denn nur am Strand liegen und braun werden, das ist nichts für mich. Hinaus in die Welt, sie vor allem von Bergen und Aussichtspunkten aus sehen, das ist schon eher mein Ding. Solche Fleckchen, wo es was zu sehen gibt, hat Mallorca besonders viele.
Castell de Bellver (Palma)
Schon als kleines Kind wurde ich immer wieder zu Schlössern und Burgen geschleppt, bin in Ruinen herumgeturnt und mit Hausschuhen auf gewachsten Boden durch den Festsaal geschlittert. Im Nachhinein find ich das gar nicht mehr so doof, wie ich das früher fand. Daher war auch unser Kurzbesuch im Castell de Bellver besser als erwartet. Zuerst befürchtete ich auch hier wieder schnöselige Stühle, Kronleuchter und Kamine. Und das bei 30 Grad. Aber Pustekuchen. Bellver ist bekannt für seinen Ausblick. Ja, wirklich. Während man nämlich den Torbogen durchquert, wird schnell klar, dass Bellver nicht aussieht wie ein Schloss, sondern doch eher wie eine Burg.
Ist man erst einmal die Stufen empor geklettet, steht oben auf dem runden Turm, dann hat man einen 360Grad Blick auf einfach alles. Und wenn ich sage alles, dann meine ich auch alles. Die Hauptstadt Mallorcas liegt dir zu Füßen. Die Häuser stapeln sich quasi unter dir, erstrecken sich bis in weiter Ferne und der Blickfang ist ganz klar der Hafen, mit dem dahinterliegenden Meer. Welches bezaubernd in der Sonne glitzerte. Dachten sich wohl auch die Yachtbesitzer und düsten alle los. Sah aus, als wäre der Hafen innerhalb 10 Minuten leer, so wie sie in Scharen nach draußen zogen.
Auf der anderen Seite liegt das Gebirge. Also hat man auch hier noch einen schönen Blick ins Grüne, und ins Landesinnere, obwohl mich ausnahmsweise mal die Stadt mehr fesselt. Zumindest von hier oben aus. Ein Fernglas darf hier nicht fehlen. Im unteren Teil des Schlosses gibt es noch eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Stadt, welche recht sehenswert ist.
Der Eintritt war frei. Einmal in der Woche ist das so in Spanien. Gewöhnlich liegt der aber bei max. 4€ ohne Ermäßigungen, was ja auch noch gut zu verknausern ist. Öffnungszeiten variieren je nach Wochentag und Saison.
Landgut Raixa (Banyola)
Das war vielleicht ein Zufall. Nach einem Strandtag sind wir einfach noch ein bisschen umhergefahren und haben uns dann kurzentschlossen beim Landgut Raixa wiedergefunden. Der Parkplatz komplett leer-war ja auch schon 16:30 Uhr. Wir waren fest davon ausgegangen, dass die schon zu gemacht hatten, aber nein. Während wir das so auf dem Gelände umherirrten, uns tolle Brunnen und alte Bäume anschauten, entdeckten wir die Frau. Eine sehr, sehr nette Frau, die uns für 20 Minuten noch einmal durch den Innenhof und den weitläufigen Garten, bis hoch zum Puppenhaus, laufen ließ.
Der Garten ist so angelegt, dass es immer weiter hinaufgeht. Zwischenzeitlich tauchen Wasserläufe, alte Häuschen und Terrassen auf. Das Puppenhaus ist dann sozusagen der Endpunkt des Weges, von wo aus wir einen tollen Blick aufs Land hatten. Noch schnell ein Blick in die kleine Höhle und dann hetzten wir auch schon wieder hinunter. Nett wurden wir verabschiedet, schon waren wir wieder fort.
Eintritt hat es auch hier nicht gekostet. Öffnungszeiten sind, wie wir jetzt wissen, dienstags bis samstags von 10-17 Uhr. Nur allzu spät sollte man dort nicht mehr auf der Matte stehen. Irgendwann sind auch die Spanier mit ihrer Geduld am Ende.
Sant Salvador (Felanitx)
509 Meter hoch auf dem Berg liegt das Kloster Sant Salvador. Bis man mit dem Auto hier angekommen ist, hat man von den ganzen Kurven schon einen Drehwurm. Aber dennoch lohnt es sich hier hinauf zu kommen. Wem im Auto schlecht wird, der kann die 509 Meter ja auch zu Fuß überwinden.
Vom Kloster selber haben wir nicht viel gesehen. Einmal kurz in den Innenhof und die hübsche Kapelle geschaut und dann auch wieder hinaus. Einen Kaffee im angrenzenden Café und schon konnten wir uns gestärkt an die Entdeckungstour machen.
Mit nassen Haaren auf einem Berg zu stehen, ist vielleicht nicht ganz so sinnvoll, aber die frische Brise merkte ich kaum. Ich war viel zu begeistert von dem Ausblick. Wusste gar nicht, wohin ich zuerst schauen sollte. Ins weite Land hinein, wo erdfarbende Felder sich abwechselten oder doch lieber Richtung der weichen, grünen Hügellandschaft? Dann gab es da ja auch noch die ganzen kleinen Hafenstädte mit dem tiefblauen Ozean dahinter. Einfach toll. Einfach fabulös. Einfach herrlich und bezaubernd.

Auf dem Rückweg hielten wir dann noch am Kreuz. Ein kurzer Aufstieg hinauf und dann auch hier: Atem anhalten und staunen. Denn den Blick konnte man weit schweifen lassen. Wie der Himmel mit dem Land harmonierte! Zauberhaft. Wenn man Glück hat, kann man mit dem Fernglas auch hier ein paar tolle Dinge entdecken. Es ist wie ein riesiges Suchbild aus dem Bilderbuch.
Das liest sich nicht nur schön, das sieht sich auch unglaublich gut an. Das müssen tatsächlich wundervolle Aussichten gewesen sein, und offenbar auch für so Höhenangstrmenschen wie mich erreichbar.
Das Landgut und das Sant Salvador – Kloster gefallen mir nach Deiner Beschreibung und den Fotos am besten. Hat wenig mir den üblichen Mallorca-Klischees zu tun.
Ich glaube Dir unbesehen, dass Du Dich dort pudelwohl gefühlt hast.
Und mit 380° – Blick bist Du immerhin sogar 20° weiter gekommen, als ich mir das überhaupt vorstellen kann – wie in ein anderes Universum halt, so schön ja wohl auf jeden Fall … 😉
Liebste Grüße, Du Rundum- undnochweiterrum-Guckerin! 😉
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Oh ja, das wäre auch etwas für jemanden mit Höhenangst gewesen. Ganz sicher hättest auch du dich dort sehr wohlgefühlt und die Schönheit zu schätzen gewusst. (:
Hach, diese Tippfehler immer. Schrecklich. 😀
Liebste Grüße!
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