Usedom

Kann man nach einer Woche Urlaub wirklich ausgeruht sein? Tiefenentspannt? Ich bin es zumindest nicht. Dabei hatte ich einen ganz fabelhaften Urlaub am Meer. Auf Usedom war ich seit Jahren nicht mehr gewesen. Allerdings konnte ich mich an die Schönheit der Insel noch zu gut erinnern. Ich wusste, wir waren viel Fahrrad gefahren, hatten die herrlichsten Orte entdeckt, versteckte Cafés und weite Strände. Wir waren durch Wälder gestreift und in die Vergangenheit abgetaucht. Wir waren glücklich und erholt.

Dieses Mal fuhr ich allerdings nicht mit meiner Familie, sondern mit einer lieben Freundin, an einen Ort, den ich noch nicht kannte: Stubbenfelde. Winzig klein, aber dafür umso idyllischer. Vor der Tür fangen die weiten Wiesen an und hinter dem Campingplatz erstreckt sich der liebste Vermisste: Das Meer. Sitzt man auf dem Balkon oder auf dem Fahrrad, lässt man den Blick über die Felder schweifen oder hoch in den Himmel, dann sieht man nur eines: Schwalben. Sie tanzen, sie zwitschern, sie fliegen hoch. Begleitet vom Klang der Grillen. Das ist Sommer.

Wie bekommt man also 6 Tage rum, um alles mal mitgemacht zu haben? Eine große Entscheidungsfreiheit hatten wir nicht, denn die ersten Tage war das Wetter ungefähr so passend zum Meer, wie Arsch auf Eimer. Daher: An den Strand und einfach mal nichts tun, außer lesen, schwimmen, ein paar Runden UNO spielen und vor sich hin dösen.

Aber natürlich kann man nicht jeden Tag rumliegen und nichts tun. Abends zum Beispiel wanderten wir viel umher. Wir nahmen uns vor, jeden Abend einen Strandspaziergang zu machen, doch schon nach dem zweiten wurde unser Vorsatz zerstört. Trotzdem haben wir einige Abende am Strand verbracht – oder haben von der Steilküste darauf hinuntergeschaut, sind durch hohe Gräser geschlichen, haben uns auf dem Steg zum Kölpinsee pudelwohl gefühlt.

Egal bei welchem Wetter ich am Meer war, ob bei Hitze oder bei Sturm, ich habe mich frei gefühlt. Glücklich. Manchmal wäre ich davon fast geplatzt. Ich wollte es hinausschreien und allen erzählen, wie wunderbar es hier war, wie gut es mir hier ging. Wie schön ich es fand die salzige Luft zu atmen, das meine Haare immer heller wurden und meine Haut immer dunkler. Was für eine schreckliches Geräusch es war, wenn die Muscheln leise unter meinen Füßen knackten und brachen. Das ich mich nie einsam gefühlt habe, auch als ich mutterseelenalleine am Strand gewandert bin. Erst recht nicht dann.

Kleine Wehwehchen wie Zecken, Sonnenbrand, Muskelkater oder Kreislaufkollaps blieben nicht aus. Dennoch kann ich eins sagen: Der Urlaub war bezaubernd. Herrlich. Wunderschön.

One reply to “Usedom

  1. Ich will wieder zurück! Ich war damals in Kölpinsee, bin auch oft um den See gewandert oder habe von dort aus mit dem Fahrrad und meiner Mama andere Orte erkundet. Manchmal sind wir auch nur für ein Eis nach Zinnowitz gefahren ^^ Ach ja, es war eine schöne Zeit und mit deinen Worten und deinen Bildern hast du die Sehnsucht nach dort wieder arg aufleben lassen.

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das:
close-alt close collapse comment ellipsis expand gallery heart lock menu next pinned previous reply search share star