Es ist wieder soweit gewesen. Wie angekündigt, habe ich ein paar Tage an der See verbracht. Und wie ist das so gewesen? Tja, die Nordsee weckt ja bei den meisten einen inneren Konflikt. Da streiten sich die Argumente „Da brauch ich nicht hinfahren, das Meer ist eh nie da“ und „Das ist doch das Weltnaturerbe Wattenmeer!“ Ich als Gummistiefeltante kann euch sagen: Hört lieber auf den kleinen Vogel, der euch überreden will. Es lohnt sich. Sogar im April, wenn es eigentlich noch zu kalt ist und sogar dann, wenn das Wasser gar nicht da ist.
Ein kleiner Ort direkt an der Nordsee. Mit vielem Drum und Dran. Der „Blanke Hans“ zum Beispiel veranschaulicht lebensecht die Sturmflut von 1962, bei der etliche Menschen und Tiere ums Leben kamen. Also natürlich stirbt da nicht wirklich wer und regnen tut es auch nicht.. Aber der Eintritt ist sogar noch ganz annehmbar. Außerdem kann man da in einer Sturmflutkapsel mitfahren – wuhu. Aber dennoch ist es eher ein guter Trip bei Regenwetter und vor allem mit Kindern. (Wenn die nicht zu feige sind und sich plötzlich doch noch anfangen zu gruseln.) Im Informationsraum, der nach der Kapselfahrt folgt, kam ich dann allerdings doch noch auf meine Kosten. Denn dort stehen so wunderbare alte Telefone, mit denen man den Gesprächspartner im Nebenraum anklingeln kann… Na ja, für mich und meinen Bruder war es urkomisch. Für die Leute die das Klingeln hörten und sich etwas veräppelt vorkamen, wahrscheinlich nicht. Außerdem gibt es eine Piratenwelt, aye. (Für Kinder, aber ich hab mich halt in dem Moment als Kind gefühlt.) Wer da ohne Säbel-, Kompass- und Kanonenkugelstempel auf dem Handrücken rausgeht, der ist halt auch echt kein richtiger Pirat. Is‘ so, ich hab nachgefragt.
Büsum hat jedoch nicht nur ein erlebnisreiches Museum zu bieten, sondern auch einen ganz schicken Hafen. Das Becken schlängelt sich irgendwie gefühlt durch die ganze Stadt. Hier liegen wunderschöne Schiffe, was gleich wieder irgendwie die Abenteuerlust weckt. Folge deinem inneren Kompass und so. Ihr wisst schon. Viel gab es von dem kleinen Ort jedoch nicht zu sehen. Er besitzt tolle kleine Cafés, einen Leuchtturm, viele bunte Boote und einen tollen, neuen Grünstrand. Im Sommer ist hier sicher die Hölle los. Eine kleine Überraschung gab es für uns auch noch: Ein Seehund. Das kleine Ding hatte sich wohl im Becken verirrt. Am Liebsten wäre ich vorweggefahren (mit dem Kanu versteht sich) und hätte ihm den Weg aus dem Hafen gezeigt. So wurde er jedoch eher zur Touristenattraktion und tauchte lieber ganz ab.
Eiderstauwerk
Das Wetter spielte am ersten Tag nicht so, wie wir das gerne hätten. Es war windig. Und der Herr Wind war eher ein kleiner Sturm, er kam auch immer genau aus allen Himmelsrichtungen angesaust. Gefühlt zumindest. Aber davon lässt man sich ja dennoch nicht abschrecken. Nach unserem Büsum Aufenthalt ging es direkt weiter zum Eiderstauwerk. Ein monströses Ding. Eiderdaus oder so ähnlich. Dieses Monster wurde übrigens gebaut, um eine möglicherweise, erneute Sturmflut abzuhalten. Man kann auch hindurchfahren. Was der Mensch nicht alles so erfinden, Wahn-sinn!
Hier tummelten sich die Möwen. Die waren mir noch gut in Erinnerung, denn bei meinem letzten Nordseeurlaub hatten sie mir das Eis geklaut. Ich war doch noch ganz klein! Es hat mich eins gelehrt: Wenn Mama sagt es gibt kein Eis, dann gibt es auch keins. Denn die Möwen-Biester sind immer schneller als du, auch wenn man gaaaanz arg aufpasst und das Eis verteidigt wie eine Löwenmutter ihr Kind.
Das Eiderstauwerk überquerten wir nur einmal ganz schnell, denn der Regen zog auf. Pah, mir konnte der ja nichts anhaben in meinen Gummistiefeln, aber die Kälte hingegen leider schon. Wo ist der Kummerkasten für Beschwerden bezüglich des Wetters? (Nein, nein, es hätte wesentlich schlimmer kommen können.)
Das Stauwerk sieht selbst auf dem Foto sehr imposant aus. – Für einen ersten Tag hast Du doch schon eine Menge gesehen.
Ach übrigens, der Salzgehalt des Wassers der Nordsee ist um einiges höher als der der Ostsee, weshalb denn doch Du die salzigere Luft gehabt haben müsstest. Abgesehen von den Zeiten, während derer „Dein“ Meer Gerade weg war … 😉
Wie immer viele schöne Grüße an Dich, Ines!
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Das stimmt, Spaß hat’s auch gemacht 🙂
Oh ja, na klar. Das habe ich doch neulich erst gehört – da hast du vollkommen Recht. (Aber wie gesagt, oft ist das Meer ja gar nicht da, da ist die Ostsee wohl doch noch ein bisschen im „Vorteil“. :P)
Liebste, frühlingshafte Grüße!
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lieblingsmomente… schön! 🙂
ich war schon einmal an der nordsee und fand’s toll. ebbe und flut finde ich sehr faszinierend!
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(: Da kann ich dir nur zustimmen – das ein ganzes Meer einfach mal eben so „verschwindet“ ist immer wieder aufs neue bemerkenswert!
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