Durch die altbekannten Straßen laufen. Jahre habe ich hier gelebt. Es verändert sich nur wenig. Ich weiß, wo ich guten Kuchen bekomme, wo ich die besten Chancen auf Vogelbeobachtungen habe, das ich vieles zu Fuß erreichen kann. Es ist und bleibt meine Heimatstadt. Weil ich nicht mehr so häufig hier bin, kann ich mittlerweile auch wieder Orte genießen, die mir vor meinem Wegzug zu langweilig geworden waren. Und heute muss ich raus in die Kälte und schauen, ob noch alle Vögel da sind.
Der Eisvogel begegnet mir als erstes. Ist allerdings so scheu und hinter Zweigen versteckt, dass mir kein gutes Foto gelingt. Ich freu mich trotzdem sehr ihn zu sehen. Während ich warte und hoffe, dass er sich aus seinem Baum raus traut, tauchen andere Vögelchen auf. Meisen, laut piepsend. Kleine Goldhähnchen, viel zu schnell für meine Linse. Das zutrauliche Rotkehlchen und dann das Gimpelpaar. Den Dompfaff sieht man bei uns in der Umgebung wirklich nur sehr selten. Hier im Norden ist er viel häufiger anzutreffen. Die beiden posieren richtig für die Fotos.





Dann versuche ich erfolglos eine kleine Gruppe an Wacholderdrosseln zu fotografieren. Am Schluss steh ich noch etwas in der Gegend herum und kriege Besuch von der Rabenkrähe. Ein hübscher Vogel, überhaupt nicht scheu. Er landet ca. 30 cm neben mir und schaut erwartungsvoll, ob ich nicht eine Leckerei aus meiner Tasche zaubre. Als ich mich abwende und gehe, begleitet er mich noch ein ganzes Stück, bevor er merkt, dass hier nichts zu holen ist.
