Heute ist der 10. Dezember 2025. Es sind heute bestimmt eine ganze Menge Babys auf die Welt gekommen. Heute wäre der errechnete Geburtstermin gewesen. Ich bin einerseits erleichtert, dass ich in den letzten Wochen nicht hochschwanger durch die Gegend gelaufen bin und andererseits liegt heute eine Traurigkeit auf mir. Ich nehme die Traurigkeit an. Kann sie begrüßen, sie aber auch wieder verabschieden.
Dann ist da der 15. Dezember. Und ich habe meinen letzten Arbeitstag für dieses Jahr und bei meinem aktuellen Arbeitgeber. Das fühlt sich gut an. Es fühlt sich nach einem Abschluss an, der genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. Was war das für ein verrücktes Jahr.
In den letzten Wochen bin ich enorm unter Stress gewesen. Dieses ganze Organisieren neben der Arbeit war einfach zu viel. Und dann ständig die Frage, ob es das Richtige ist, was ich hier gerade tue. Mich an einen Ort binden, zumindest für die nächsten Jahre. Ich bin nachts wach geworden und habe die Angst an mir hoch krabbeln gespürt, und das obwohl M³ neben mir lag. Ich habe mich verrückt gemacht. Schon wieder Entscheidungen treffen.
Es klingt weiterhin sehr egoistisch, aber ich bin froh, dass ich aktuell nur Entscheidungen für mich treffen muss. Nicht auch noch für ein Baby. Denn das würde quasi alle Entscheidungen für mich übernehmen. Da käme die Frage eines Jobwechsels gar nicht auf. Da kämen so viele Fragen nicht auf und gleichzeitig Millionen andere. Es war nicht der richtige Zeitpunkt in diesem Frühjahr für ein kleines Kind. Nicht der richtige Zeitpunkt mein Leben umzustellen, Verantwortung für ein kleines Wesen zu übernehmen. Jetzt muss ich weiterhin Verantwortung dafür übernehmen, wie ich die Entscheidung getroffen habe.
Manchmal kommt viel aufeinander. Manchmal bricht das stabilste Kartenhaus in sich zusammen. Da helfen nur ein paar freie Tage und Aktivitäten, die die Ruhe zurück bringen, in der man die Karten neu stapeln kann.