Freitag ist Feiertag gewesen und ich habe davon nichts mitbekommen, weil Freitag sowieso mein freier Tag ist. Das Einzige was auffällig war, war das die Straßen und das Tessin voll waren. Am Donnerstagabend waren wir entspannt einkaufen, bevor es dann los ging. Schlauerweise hatten wir uns vorher nicht informiert, also schafften wir es nicht mehr durch den Gotthardtunnel, bevor der für Reinigungs- und Wartungsarbeiten geschlossen wurde. Es ging also über den Pass. Winterlich sah es hier oben aus. Die Bouldersaison war hier oben auf jeden Fall gelaufen.
Am Freitag wurde entspannt. Nach einem Rührei + Speck Frühstück, Tee und einem eiskalten Bad im Fluss wechselten wir unseren Stellplatz. Der kostenpflichtige Parkplatz in Chironico war bis auf einen einzigen Platz voll. Ich kann gar nicht mehr genau sagen, was wir am Freitag gemacht haben, außer einen kleinen Spaziergang durch den Esskastanienwald.
Am Samstag schaute ich durch’s Dachfenster auf einen strahlend blauen Himmel. Die Ziegenglocken läuteten bimmelnd auf der Straße. Die ersten Leute erwachten. Ich schälte mich ebenfalls aus dem Schlafsack und schaute bei S. vorbei, der gestern Abend noch dazu gestoßen war. Kaffee, Tee und Frühstück auf den Crash Pads auf der Wiese. Was für ein Start in den Tag.


Mittags liefen wir zwar kurz mit an den Fels, aber ich fasste nichts an. Mein Körper sagte mir ganz klar, dass ich noch nicht wieder fit war. Also ging es zurück zum Van, zurück auf die Wiese. K. begrüßen, die den halben Platz kannte. Lesen, snacken, Sonne genießen, kleine Geckos beobachten. Noch eine schnelle Runde Maronis sammeln und abends gemütlich kochen.
Auch am Sonntag lief das Schlenderleben genau so ab. Frühstücken und mit einer großen Gruppe an den Fels. Beim Fingeraufwärmen wurde mir schnell klar: Nope, ich werde nicht bouldern. Das strapazierte meine Frustrationstoleranz ziemlich. Aber ich genoss die Gesellschaft, die Aussicht, das Licht zwischen den Bäumen. Was ich nicht genoss, aber was irgendwie dazu gehörte waren die kleinen Nadeln der Kastanien, die sich durch die Socken bohrten.
Nachmittags düsten wir wieder zurück. S. direkt hinter uns. +50 Min. am Gotthardtunnel. Abendessen zu dritt am Gotthard Nord. Immerhin eine Sache abgehakt. Als ich Zuhause ankam, hatte ich allerdings schon wieder Hunger.

