Um 6:30 Uhr klingelte plötzlich der Wecker im Dachzelt des Autos neben uns. Der Typ drückte auf Schlummern und das Weckerklingeln wiederholte sich noch vier- bis fünfmal. Ich war zum Glück eh schon eine halbe Stunde vorher aufgewacht. Die Nacht war kalt, der Morgen war es auch. Aus dem Schlafsack heraus, wo es so kuschelig warm ist, habe ich noch nie gemocht. War kurz versucht, die Standheizung anzuwerfen. Aber nein. Heute noch nicht.
Wir frühstückten Porridge, packten die Sachen und liefen los zu unserer Wanderung. 8,8 km durch den Nationalpark. Die Heide blühte. Die Blaubeeren wuchsen überall am Wegesrand. Dickes Moos und Flechten bedeckten den Boden. Die Kiefern alle krumm und schief. Der See glitzerte einladend im Sonnenlicht, nur der Wind hielt mich ab vom Baden.



Ein Braunkehlchen hüpfte von Ast zu Ast. Die Haubenmeisen piepsten über meinem Kopf. Einen Elch bekamen wir nicht zu Gesicht. Es wirkte wie in einem Bilderbuch von Astrid Lindgren.
Eigentlich sieht jeder Nationalpark in Schweden gleich aus. Gleiche Flora und Fauna. Aber immer schön. Auf dem Rückweg ging es dann doch noch kurz so halb in den See hinein. In der Hoffnung, nicht direkt durch’s kalte Wasser und dem Wind krank zu werden.



Zurück am Van gab es Mittagessen und dann machten wir uns doch tatsächlich auf nach Norwegen. Ich war ein bisschen enttäuscht, als wir die Grenze überquerten. In Norwegen sah alles aus wie in Schweden. Oder wie in den USA. Ich hatte gehört, dass Norwegen das kleine Kanada sein soll. Traue dieser Aussage noch nicht, lasse mich aber gerne überzeugen.

Unser Stellplatz für die Nacht zeigte sich ähnlich unspektakulär. Ein kleiner Parkplatz, ca. 50 Meter vom Badeplatz entfernt. Hier standen bisher nur einheimische Tagesgäste. Unten am kleinen Strand hingegen standen sie dann dicht an dicht mit ihren Campern. Uns war’s zu viel, also blieben wir oben stehen. Außerdem war der Zufahrtsweg mit einem Stein ausgestattet, wo der Camper vorher schon einmal schön aufgesetzt hatte. Der restliche Tagesablauf blieb gleich: Abendessen, abwaschen, ab ins Bett. Die Einflugschneise von Oslo war allerdings etwas laut.
