Dann ist sie plötzlich da, die Sonne. Hat sich hindurch gekämpft zwischen den Schäfchenwolken am Himmel. Am Ufer ist direkt das Treiben groß. Menschen sind im Wasser. Der Pegel ist bestimmt 1,5 m höher als noch vor zwei Wochen. Drei Enten schwimmen entspannt von links nach rechts. Quaken leise, als würden sie sich beschweren. Die Wasserschutzpolizei fährt raus aus dem Hafen, kehrt nach einem kleinen Schlenker jedoch direkt wieder um. Neben mir, auf der Nachbarbank, sitzt ein älteres Pärchen und isst genüsslich ihr Eis.
Lasse meine Schuhe an, damit ich mir keine Splitter hole auf dem alten Holzsteg. Heute nur die Füße reinhalten. Schwimmen geht mit einer Erkältung nicht. Die Boote wackeln im Takt zu den Wellen. Gleichen die Unbeständigkeit aus. Tanzen unkoordiniert und doch stabil. Meine Füße im Wasser bilden ihre eigene Unbeständigkeit. Lieber selbst Wirbel machen, als Wirbel ausgleichen müssen.
Der See liegt plötzlich ganz ruhig. Kein leises Plätschern mehr. Keine tanzenden Boote. Aber die Wellen, die schlagen weiter in mir. Mal sachte und stubsend, mal kräftig und schubsend. Tanze unkoordiniert. Gleiche aus. Finde mehr und mehr Stabilität mit jeder neuen Welle.

So schöne Farben auf diesem Foto!
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Finde ich auch. Ich liebe diese Blautöne!
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