Die Sonne kraxelt morgens ganz langsam und schwer über dem Schilf empor. Auf der Radstrecke zur Arbeit passiert in den 20 km meist sonst nicht viel. Zumindest, wenn man nicht aufpasst. Schaut man genauer hin, ist einiges los. Im Schilf die Rohrschwirle und mittlerweile darüber auch die Rohrweihen. Balzend mit Flugmanövern. Manchmal lugt aus den hohen Kornfelder ein Storchenkopf hervor. Falken fliegen parallel zum Rad, hängen mich locker ab.
Ich war lange schon nicht mehr draußen zum Vögel beobachten. Ich habe lange schon keine Fotos mehr gemacht. War auch schon lang nicht mehr für mich alleine wandern. Hab so vieles wieder liegen lassen in den letzten Monaten. Bin dann doch immer ein bisschen traurig darüber. Brauche mehr Zeit. Das immer wiederkehrende Problem. Aus der, die man hat, muss man das beste rausholen. Leider geht im Moment so viel für die Arbeit drauf. Aber der Urlaub steht vor der Tür. Nur noch drei Tage schuften und dann ab in den Norden. Da wird’s auch nichts mit alleine wandern. Aber vielleicht den ein oder anderen Vogel beobachten.

Schoen
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