Fengatobel [Montafon, Österreich]

06:30 Uhr, ich stehe vor dem Wecker auf. Schwinge die Beine aus dem Bett und höre dieses Geräusch. Regen. Starker Regen auf dem Dach des Wohnwagens. Das gibt’s nicht. Nach einer halben Stunde klingt er langsam wieder ab. In dieser halben Stunde habe ich gefrühstückt und mich fertig gemacht. Alle anderen liegen noch in den Kojen. Ich starte zur Wanderung.

Als ich aus dem Auto steige tröpfelt es noch ein ganz bisschen. Die Lufttemperatur liegt gefühlt jetzt schon bei 30 Grad. Es geht bergauf. Irgendwo muss ich den Eingang zum Tobel finden. Lässt sich gut finden, denn das Wasser begleitet einen schon den ganzen Weg entlang. Nun geht’s auf den schmalen Pfad. Betreten auf eigene Gefahr, Achtung Steinschlag. Ich schau mich um, mache ein Foto vom Fluss und stapfe los.

Der Tobel ist der schönste Abschnitt der Wanderung. Ich begegne niemanden, außer den kleinen Salamandern. Die sind gar nicht scheu und ich muss aufpassen, dass ich nicht auf sie drauf trete. Alleine wegen dieser Kleinen hat es sich schon gelohnt. Aber auch der Weg hat sonst viel zu bietet. Wildes Grün zwischen den Felsen. Gut gesichertere Wege und überall plätschert es.

Oben angekommen führt die Wanderung noch mit einem Schlenker in das Hochtal hinein. In der mittlerweile prallen Sonne wird es mir schnell zu warm. Ich bin froh, dass es auf dem Rückweg fast nur schattig ist. Da liegen mir die Berge auf Augenhöhe gegenüber. Markante Spitzen im Dunst. Die Kühe lassen sich nicht stören von mir. Ich beobachte Schmetterlinge, Käfer und bestaune Wildblumen. Eigentlich bin ich voll in meinem Element. Aber für mich ist’s fast ein bisschen zu heiß.

Als ich zurück auf dem Campingplatz fahre, sind die anderen noch nicht einmal losgelaufen. Ich lehne mich zurück, gönne mir ein zweites Frühstück, räume für die Abfahrt auf und gönne mir noch ein paar Seiten meines Buches.

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