Es ist kalt und neblig, als ich auf den Parkplatz fahre. Komme auf die Minute pünktlich. Das ist für mich sehr ungewöhnlich. Es ist noch dunkel, aber man kann die Dämmerung erahnen. Da steht eine Gruppe Menschen im Kreis und warten. Sind alle hier um bei der Vogelstimmenführung mitzumachen. Frage mich im Vorfeld, wie gut mein Gehör für die kleinen piepsigen Stimmen und die lauten Melodien mittlerweile geworden ist. Zu Beginn passiert gar nichts. Die Vögel scheinen noch nicht wach. Nur die Amsel warnt und die Kohlmeisen sind schon aktiv.
Mit der Helligkeit kommen auch die Vogelstimmen. Ein Gimpel, Kleiber, Buntspechte, Goldhähnchen und zwei kleine Waldbaumläufer. Ich bin in meinem Element. Irgendwo her ertönt das Trommeln eines Schwarzspechts. Plötzlich ruft ein Mittelspecht. Später hören wir noch Grün- und Grauspecht und das Trommeln eines Kleinspechts. Wir hören also alle Spechtarten, die bei uns hier vertreten sind, innerhalb einer Stunde.
Schwanzmeisen, Buchfink, Sumpf- und Tannenmeisen. Alle hüpfen sie in den Bäumen umher. Mistel-, Sing- und Wacholderdrossel trällern ihre Melodien in den Morgen. Am Weiher stehend hören wir dann auch noch die Graugänse. Sie sind wach. Sie schnattern und sie sind im Landeanflug. Graugansgeräusche klingen für mich immer nach Heimat. Im Winter sind sie zu unzähligen am See im Norden und es gibt immer ein riesiges Spektakel.
Meine Motivation wieder mehr rauszugehen, Vögel beobachten und auch den Gesang mehr und mehr zu lernen, ist deutlich gestiegen. Der Frühling steht quasi vor der Tür, das ist das, was uns die Vögel hier gerade entgegen rufen. Und es wird von Tag zu Tag mehr Gesang. Möchte gern wieder mehr Fotos machen. Von Frühblühern, vom Frühlingserwachen, von den Vögeln. Muss und will wieder mehr Zeit draußen verbringen
21.02.2025
