Überrascht sind wir. Mehr als das. In Lemkenhafen finden wir im Lütten ein Frühstücksangebot, was vegan ist. Und das in der Nebensaison. Wo es doch eigentlich überall sonst nur Fisch und Fleisch gibt. Wir reservieren einen Tisch und lassen es uns heute richtig gut gehen. Hund darf mit. Frühstück kommt super schnell. Wir gesättigt und zufrieden machen uns auf den Weg zur FeWo zurück. Nicht ohne noch einen veganen Schokokuchen für später mitzunehmen.
Klassischer Tagesablauf, der sich eingespielt hat: Morgens eine Tasse Tee und Frühstück. Danach Erledigungen machen, wenn welche anstehen. Heute ist das zum Beispiel ein kurzer Einkauf. Und dann kommt wieder ein schöner Teil: Der obligatorische Spaziergang am Meer. Für diesen Tag haben wir uns Flügge mit seinem Leuchtturm rausgesucht. Der Weg vom Parkplatz ist erstmal eher langweilig. Aber ist man erstmal dort, kann man am Strand und durch die Dünen laufen.
Wellen sind wieder nicht zu hören. Auch nichts anderes. Wenn wir eine Unterhaltung führen, müssen wir uns anschreien. Deswegen wird eher geschwiegen. Der Wind trägt die Worte sonst eh nur fort. Vom Strand in die Dünen, dort wo sie sich irgendwo zerstreuen. Mit meinen Gedanken funktioniert es genau so. Sie werden mir aus dem Kopf gepustet. Alles frei, wenn der Blick auf das Meer geht.
Kriege seit meiner Abfahrt im Süden Bilder von Freund*innen geschickt. Immer mit der Frage, ob ich auch einen so schönen sonnigen Tag hatte. Nö. Habe seit Wochen keine Sonne gesehen. Das Wetter ist vollständig gegen mich. Was würd ich geben dafür, sie mal wiederzusehen. Muss mich wohl noch etwas gedulden und mich mit kaltem Ostseewind und grauem Wetter begnügen. Könnte aber auch schlimmer gehen, zum Beispiel mit Sturm UND Regen. Sobald ich die warme Wohnung betrete kommt die Erschöpfung. Wind und frische Luft machen müde.
Fräulein Klitzeklein 