Logbuch: Vorweihnachtsedition

Um 6 Uhr morgens auf den Parkplatz vor Ds Wohnung fahren. Ich bin froh, dass ich die weite Fahrt nicht alleine machen muss. Wir kommen gut durch, kein Stau, freie Bahn – das ist das erste Mal, dass ich nur sechs Stunden Autofahrt in die Heimat brauche. Dann bin ich also da, im Haus meiner Eltern. Meine Eltern sind nicht da. Dafür die Katze. Ich muss kurz an M³s Katzen denken. Die kleinen Pfotenabdrücke, die heute Morgen noch meine Motorhaube gezeichnet haben, jetzt vom Regen weggewischt.

Nun ist es also soweit: Urlaub, Zeit in der Heimat, Zeit mit Familie und Freund*innen. Hier, in meinem Kindheitszuhause, in dieser Stadt, warten auch wieder einige Erinnerungen. Aber es wird mit jedem Besuch besser. Einfacher. Leichter. Es fühlt sich mehr und mehr wieder nach einem sicheren Ort, einem Rückzugsort an. Ich freue mich auf Herzmenschen, die ich lange nicht gesehen habe. Auf Plätzchen backen, das „neue“ Baby kennenlernen, auf den Theaterbesuch, auf’s Bouldern, auf Kaffeetrinken und Frühstücken gehen, auf Essengehen mit alten Schulfreund*innen, auf meine Großeltern und vor allem meinen Bruder. Ein bisschen auch auf meine Heimatstadt an sich. Auch auf die Weihnachtsfeiertage mit Gemütlichkeit, Essen, vielleicht einem Spiel. Auf eine Reise an die Ostsee mit meinem besten Freund. Tage vollgepackt mit schönen Dingen, mit lieben Menschen.

Und dann, wenn die Rückreise angetreten wird, wird ein neues Jahr angebrochen sein. Mit Veränderungen, die anstehen. Beruflichen genau so wie wohnungstechnischen. Dann wird der Schlussstrich noch einmal kräftiger gezogen. Neues Jahr, neue Abenteuer.

20.12.2024

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Plötzlich habe ich dieses kleine Wesen im Arm. Winzig. Zwei Wochen alt. Wir schauen uns erstmal gegenseitig verwundert an. Sogar tief in die Augen, das kann ich bei Erwachsenenmenschen nicht. Sie schmatzt zufrieden, klammert ihre kleinen Finger an meinen plötzlich sehr großen Finger. Die Wohnung meiner Freunde riecht nach Plätzchen und Orangensaft. Im Kinderzimmer plappert die große Schwester von dem kleinen Winzling vor sich hin. Es klingelt an der Tür und ich finde mich in Ns Armen wieder. Wir lassen gar nicht wieder los.

Dann klopft es und M² steht vor der Tür. Davon bin ich nicht begeistert, aber noch viel weniger davon das seine neue Freundin meine Heimatstadt „belegt“. Das hier ist der zweite sichere Ort innerhalb eines halben Jahres, wo sie dem Gefühl nach nichts zu suchen hat. Ich merke die angespannte Stimmung um mich herum, auch wenn sich alle bemühen nett und freundlich zu sein. Tür geht zu, Ruhe kehrt ein, N schlingt die Arme um mich.

Abends geht’s mit meinen Eltern ins Theater. Überlängestück, aber es macht viel Spaß N dabei zuzusehen, wie er auf der Bühne dafür brennt, was er da gerade tut. Er ist sehr in seiner Rolle. Ich hatte mehr die „Befürchtung“ den Freund, den ich kenne, in jeder Geste zu sehe.
Müde falle ich nach 0 Uhr ins Bett – gar nicht meine Zeit.

21.12.2024

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Wenig Schlaf, nach einer kurzen Nacht. Ein ausgiebiges, leckeres Frühstück mit St. (Liebe Grüße, wenn du das liest. ;)) Danach mit vollem Magen die Boulder hoch. Auch hier ein Treffen mit einem Freund, den ich schon seit mind. 1,5 Jahren nicht mehr gesehen habe. Lange Umarmungen und ein ausgiebiger Austausch über alles, was in den letzten Monaten passiert ist. Bei ihm. Bei mir. Boulderurlaube für nächstes Jahr planen. Weil ich so angezündet bin vom Draußenbouldern, plane ich gleich weiter. Frage im Freundeskreis herum. Ich freu mich auf Fontainebleau mit S und anderen coolen Menschen. Und vorher auf Trips ins Tessin. Merke jetzt schon, dass ich mehr Urlaubstage brauche, als ich habe. Ist das nicht immer das Problem?

22.12.2024