Altenalptürm [Schweiz]

Mein Wochenendstart ist ganz anders gekommen als geplant und gedacht. Eigentlich wollte ich zum Bouldern raus in die Schweiz, doch sowohl das Wetter im Tessin als auch die Gesundheit meines Boulderpartners hat nicht mitgespielt. Nach langem hin und her und einer Alternativplansuche ging es dann spontan wo ganz anders hin. Als wir auf dem Parkplatz der Ebenalp fuhren waren da wieder die kleinen Goldhähnchen in den Zweigen. Aufgeregtes Piepen wie beim letzten Besuch.

Den halben Weg kannte ich ja nun schon von der letzten Tour. Und trotzdem sah alles anders aus. Es schien die Sonne, kein Nebel zu sehen. Was stattdessen zu sehen war: Berge wohin das Auge reichte. Meine Wanderlust wuchs mit jedem Meter. Erstmal hinauf und hinauf und hinauf, auf dünnen Pfaden und über grasige Hänge. Unterhalb der Altenalptürme wartete ich einen Moment von ca. 45 Minuten auf meinen Wanderpartner. Wenn die Aussicht so schön aussieht, fühlen sich 45 Min. allerdings nur wie 15 Minuten an.

Da stand ich also. Wieder in den Bergen, oberhalb der Wolken. Während unter mir die Steinböcke kraxelten und am Berg nebenan der Steinschlag den Hang herunter fiel. Sonst war nichts zu hören. Absolute Stille. Mit dieser Stille werde ich ruhig. Mit dieser Ruhe kommt auch die Ruhe in mir zurück.

Schroffe Felsen, weiche Graskanten, rutschige Hänge, matschige Wege. Ein Ausblick bis zur puren Entspannung. Eine innere Ruhe, die nur die Berge vermitteln können (und vielleicht das Meer, aber da war ich lange nicht). Während sich die Sonne Richtung Horizont bewegte, wurde das Licht unnatürlich kitschig. Orangerosa. Die letzten Wochen war immer nur ein Mensch in meinem Kopf, die letzten Tage ein ganz anderer. Und heute, hier auf diesem Felsvorsprung, bin ich ganz bei mir.

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