Gestern Abend saßen wir noch im Garten. Ich wurde, nicht anders zu erwarten, von Mücken zerstochen. Es gab, nicht anders zu erwarten, Gemüse zum Abendessen. Was ich nicht erwartet habe: In der Scheune sitzt der kleine Waldkauz. Auf den Feldern trompeten die Kraniche. In den Beeten summen die Bienen und flattern die Schmetterlinge. Die Goldammer schmettert ihren „Ich-ich-ich hab dich so liiieb- Gesang“ als würde sie mich verhöhnen. Es fühlt sich wie Urlaub an. Falscher Urlaub.
Am nächsten Morgen habe ich mich aufgemacht zu einer Radtour. Ich bin von Waddeweitz nach Dannenberg, dort an den See. Im Wendland ist das Fahrradfahren ein Traum. Keine Erhebungen, man kann richtig Strecke machen. Aber Obacht, der Gegenwind kommt aus allen Richtungen. Es geht vorbei an Feldern und durch Wälder hindurch und das auf so schmalen Straßen, dass Gegenverkehr per Auto schwierig wird. Das Gute: Hier auf den kleinen Nebenstraßen fahren keine Autos, oder nur sehr, sehr selten.
Vom See weiter an die Elbe nach Damnatz. Die meisten Orte kamen mir bekannt vor, weil wir letztes Jahr erst mit dem Bus vor unserer Dänemarkreise hier waren. Höfe und Höfe und noch mehr Höfe. Zur kulturellen Landpartie habe ich es leider noch nicht hergeschafft. An der Elbe sind sie dann, die Graugänse, die Reiher, die Störche, die Kormorane. Wasservögel wohin ich schaue und auf dem Deich die Schafe. Urlaubsfeeling vom Feinsten. Ich bin richtig froh, dass ich das Rad mit hergenommen habe und jetzt so flexibel bin.



Abends gibt es, wie auch gestern schon, eine Schwimmrunde im See, leckeres Gemüse zum Abendessen und eine nette Runde beim Beisammensitzen. Bis wieder die Mücken zu penetrant werden.
