In den Felsen: Oberhalb des Flusses
Ganz ohne Steine anfassen, geht bei M nicht. Mal eine Woche nicht klettern oder bouldern, das ist nicht drin. Letztes Jahr waren wir schon einmal in den Felswäldern von Casteljau, oberhalb des Chassezac, bouldern. Dieses Jahr hielt ich mich zurück. Ich hatte weder Kletterschuhe dabei, noch Motivation an den Felsen zu kraxeln. Außerdem hatte ich mir am Morgen den Daumen in der Autotür geklemmt. Keine guten Voraussetzungen.

Damit auch ich dann noch etwas Bewegung bekam, sind wir auch ein bisschen spazieren gewesen. Durch die Steineichen war es wunderbar schattig. Der Pirol rief mal nah, mal fern sein Lied. Zum Wandern ist das Gebiet schon sehr gut geeignet, man sieht tolle Dinge und der Wald ist märchenhaft. Aber gleichzeitig ist es auch nicht wirklich gut geeignet. Oft sind die Wege nicht richtig ausgeschildert, Aussichtspunkte werden verpasst, weil nicht deutlich gekennzeichnet. Die Kletter:innen haben viele Wege ins Nirgendwo erschaffen, die für Verwirrung sorgen. Findet man jedoch die „Aussichtspunkte“, dann hat man von oben einen tollen Blick auf den Fluss.
Auf dem Fluss: Unterhalb der Felsen
Weil nur von oben gucken aber langweilig ist, ging es dann auch noch mit dem Kajak durch die Schlucht. Eigentlich hatten wir um 9 Uhr starten wollen, um die Mittagshitze zu umgehen. Am Morgen bekamen wir einen Anruf, dass das Kajakfahren gerade nicht möglich sei. Der Fluss führe zu viel Wasser, weil es Arbeiten an den Dämmen gäbe. Wir schminkten uns das Kajak fahren für den Tag ab und wurden dann doch noch informiert, dass es nun wieder ginge. Also: Mittagshitze.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Unterschiede es beim Kajak fahren gibt. Dadurch, dass wir in einem 2er Kajak saßen, hatte ich plötzlich das Gefühl dieses Boot reagiere null auf meine Versuche des Lenkens. Außerdem war es so schwerfällig. Nicht so schmal wie Percy. Aber auf einem Fluss mit mehreren Stromschnellen, war das vielleicht auch gut so.
Fluss und See ist natürlich auch noch einmal ein irrer Unterschied. Auf dem See sehe ich hauptsächlich Wasser. Hier zeigt sich ja ständig etwas neues, weil der Fluss sich immer wieder verändert. Mal breiter, mal schmaler, mal schneller, mal langsamer, mal flaches begrüntes Ufer, mal hohe graue Steilwände. Ich habe zumindest wieder Lust auf’s Kajaken bekommen. Egal wo. Aber nächstes Mal vielleicht doch wieder im 1er.

