Casteljau [Frankreich]

Ein Vogel ruft, unbekannt. Die App sagt, es ist eine Zaunammer. Durch das Fernglas kann ich sie sogar sehen, sonst unsichtbar. Weit weg. Auf dem Parkplatz der Wanderung ist noch kein Mensch zu sehen. Zwei Camper stehen hier. So früh ist es gar nicht mehr und doch sind wir immer die Ersten, die unterwegs sind. Ich liebe das, weil wir dann den ganze Weg, alle Ausblicke, immer für uns haben.

Es beginnt zu regnen, doch es ist gleichzeitig so warm, dass ich keine Regenjacke brauche. Ein kurzer Schauer nur. Da können wir uns auch kurz unterstellen. Unsere Wanderung für an den Klippen der Chaussezac Schlucht entlang. Unten windet sich der Fluss. Die Kalksteine sind durch die Nässe rutschig. Aber nah ran an den Abgrund bringt mich sowieso nichts. Höchstens der Greifvogel, der dort unten ruft und dann im Baum landet. Auch nach mehreren Versuchen der Identifikation bleibt es uns unklar: Am ehesten ein Jungtier, Steinadler vielleicht.

Auf dem Weg begegnen wir lange Zeit niemanden. Wahrscheinlich war das Wetter zu abschreckend. Nach den Ausblicken in die Schlucht ging es in einen grünen, verwunschenen Märchenwald. Moos und Eichen und dazwischen witzige Steinformationen. Diese Ruhe hier im Wald. Unvergleichbar und sehr erholsam.

Die letzte Kurve unseres Weges lief dann noch einmal durch ganz andere Landschaft. Plötzlich waren wir wieder raus aus dem feuchten Wald, in verwachsener Landschaft mit Blumenwiesen und Büschen. Der kleine Aussichtspunkt konnte mit dem Blick in die Schlucht zwar nicht mehr mithalten, aber trotzdem war es sehr nett noch einmal die Augen in die Weite wandern zu lassen.

Eine kurze Wanderung, die für das Wetter genau passend war. Auf unserem Rückweg strömten dann auch die restlichen Leute vom Parkplatz los. Ausgeschlafen und gefrühstückt machen sich die meisten Menschen immer erst gegen 9 Uhr oder später auf die Socken.

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