Me-Time

In den letzten Tagen war es schwierig für mich etwas zu finden, womit ich mich wirklich zufrieden gab. Irgendetwas, worauf ich mich vollkommen einlassen konnte. Sobald das Sommerwetter beginnt, habe ich das Gefühl alles auf einmal machen zu wollen. An solchen Tagen, wenn die Sonne vom Himmel scheint und ich gar nicht drinnen sitzen mag, dann fällt es mir schwer mich zu ordnen. Denn an solchen Tage will ich am Liebsten alles gleichzeitig machen und trotzdem ausführlich genießen. Einen Kaffee trinken, ein gutes Buch lesen, schwimmen gehen, Rennrad fahren, paddeln gehen, eine ausgiebige Radtour durch den Wald machen, Fotos schießen, Vögel beobachten, schreiben. Nur irgendwie geht das nicht alles auf einmal, denn dafür ist die Zeit viel zu knapp.

Dieses Wochenende war wieder so ein Wochenende. Einiges habe ich davon auch umsetzen können, anderes ist etwas hinten runtergefallen. Am Sonntag habe ich mir dann ein bisschen Me-Time gegönnt. Früh aufs Rad geschwungen, dann erst ein bisschen das Gefühl gehabt, vielleicht wäre eine Rennradtour doch angenehmer gewesen. Aber dieses Gefühl ist schnell verflogen. Nach kurzer Zeit war ich in den Wald gerollt und hatte dort meine absolute Ruhe. Nur Fuchs und Reh liefen mir hier über den Weg.

Ganz neue Wege habe ich ausprobiert und erkundet, bin an Seen und Weihern vorbeigekommen und begegnete sehr lange nur den Waldtieren, dem Pirol und den Fröschen. Im Ried kamen dann noch Libellen und Ringelnattern dazu. Leider war der Weg überschwemmt und das Radfahren hier verboten, also bin ich nach einer kurzen Pause wieder umgedreht.

Es scheint schon alles in den Sommerstartlöchern zu stehen. Die Seerosen öffnen schon ihre Blütenköpfe, die Libellen fliegen und die Grillen zirpen. Frösche quaken und dann diese Klatschmohnfelder voller roter Farbe. Im Kontrast dazu der grüne Wald, der zum Glück auch heute zuverlässig Schatten spendete.