Federsee [Baden-Württemberg]

Um pünktlich beim Federsee den Sonnenaufgang zu begrüßen müssen selbst wir für unsere Verhältnisse früh los. Eigentlich ist meine normale Aufstehzeit um 6 Uhr, heute saßen wir aber schon um 5 Uhr im Auto. Das Navi führte uns über seltsame Straßen, ein Reh huschte quer. Kurz nachdem die Sonne über dem Schilfrand blinzelte, betraten wir dann am Federsee die Aussichtsplattform. Mitten in der Woche, zu so einer frühen Uhrzeit, war niemand da. Wir dachten, dass das wohl so immer lief, doch später zeigte sich dann noch ein ganz anderes Bild.

Mit gezücktem Fernglas und Kamera starrte ich ins Schilf. Vorher hatte ich mich informiert, welche Vögel es im Moment zu beobachten gab und da war ich auf einen ganz besonderen gestoßen: Das Blaukehlchen. Also Finger gekreuzt und fest gewünscht, dass wir es heute zu Gesicht bekommen würden, stand ich nun hier auf der Plattform. Lange ließen die Vögel nicht auf sich warten. Rohrammern und Rohrweihen tanzten durch die Luft. Und ziemlich schnell erspähten wir dann auch das Blaukehlchen. Leider zu weit weg, als es aufs Foto zu bekommen. Aber durch das Fernglas konnte man es gut erkennen. Gesehen ist gesehen.

Wir entschieden uns dann noch zum Federseesteg in Bad Buchau zu fahren und dort einen kleinen Spaziergang zu machen. Von der Aussichtsplattform aus hatte ich schon erspäht, dass hier der Bär steppte. Auch jetzt waren etliche Fotografen (hauptsächlich ältere Männer) mit ihren ultra teuren Objekten auf dem Steg unterwegs. Wir gesellten uns etwas abseits. Muss ja nicht jeder den gleichen Vogel fotografieren. Wir sind ja hier nicht im Zoo.

Uns beschenkten dann die Rohrammern, die direkt neben uns landeten und gar keine Scheu zeigten. Mit dem Rohrschwirl hatten wir dann ebenfalls Glück. Sonst so ein scheuer Kamerad, setzte er sich auf den nächsten Schilfhalm und ließ sich in seinem „Gesang“ nicht beirren. Dann waren da auch noch die Blaukehlchen. Mittlerweile stand die Sonne jedoch schräg hinter ihnen am Himmel. Ein Foto war so gut wie unmöglich. Aber dem Gesang lauschen und durch das Fernglas beobachten, das war trotzdem schon ein nettes Erlebnis.

Abschließend liefen wir dann noch den kleinen Wackelwald. Ein komisches Phänomen zeigte sich hier. Der Boden unter den ersten 30 cm war puddingartig. Begann man darauf zu wackeln, zitterten alle in der Umgebung stehenden Bäume und Sträucher mit.

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