Kaum waren wir wieder aus dem Allgäu nach Hause gekommen, stand schon am nächsten Tag der Osterbesuch vor der Tür. Meine Familie war den weiten Weg aus dem Norden angereist. Am Samstag machten wir eine nette, kleine Radtour nach Konstanz. Ostersonntag war dann eine Wanderung auf dem Bodanrück dran. M und ich hatten eine kleine Runde Anfang des Jahres über die Ruine Altbodman gedreht. Heute sah alles ganz anders. Es ging von Liggeringen aus los. Zeitumstellung sei dank, waren bisher nur wenige Menschen unterwegs.
Es blühte plötzlich überall. So grün hatten wir den Wald vor ein paar Monaten längst nicht gesehen. Doch auch heute war es wieder wunderbar zwischen den Bäumen entlangzulaufen, den erdigen Waldgeruch einzuatmen und die Natur zu genießen. Ein herrlich schöner Fleck Erde hier oben. Durch den Ort ging es dann hinauf ins Naturschutzgebiet. Erst einmal die Weitsicht auf den Hegau genießen, Milane durchs Fernglas beobachten, einen kleinen Schluck trinken.


Durch den Wald ging es dann weiter bis zu den Bison Stuben. Heute waren die Bisons auch wieder da. Zumindest eine handvoll. Ich hörte ganz aufmerksam dem tiefen, lauten Atem der riesigen Tiere zu. Heute konnten wir bis zum Zaun herantreten. Während die einen dösten, futterten die anderen Heu. Für mich ein wunderbarer Moment, diesen schönen Tieren so nah zu sein. Ein paar Meter weiter wurde dann die Bisonwurst angeboten… Wer kann die noch essen, wenn er vorher diese coolen Tiere lebend gesehen hat?



Nach einem Tee und Pommes für die anderen, liefen wir dann weiter. Noch einmal ums Gehege herum. Mittlerweile waren die Wege auch wirklich voll von Menschen, die nach draußen strömten. Ich lauschte den Tannenmeisen, dem Kleiber, den Zilpzalps und erfreute mich an Apfelblütenknospen und frischen Lerchennadeln. Der Weg führte uns durch den Wald bis zurück zum Parkplatz. Beschweren konnten wir uns weder über das Gesehene, noch über das Wetter.
Einen letzten Abstecher machten wir dann noch auf den Schneckenberg. Der Aussichtspunkt legte uns die Berge zu Füßen. Wunderschön imposant ragten sie am Horizont in den Himmel. Außerdem ein schöner Kontrast zum blauen See und den grünen Wiesen. Hach, wahrscheinlich hätten wir uns auch einfach zum Picknick auf den Berg legen können.
Am späten Nachmittag verließ uns unser Besuch auch schon wieder. Eine weiter Heimreise stand für die drei an. Wir hingegen aßen selbstgemachte Bärlauchpesto. Den Bärlauch hatten wir auf unserer Wanderung frisch gesammelt. Was für ein Osterfest.


