Unser letzter Urlaubstag war angebrochen. Fünf Nächte waren einfach zu wenig. Heute sollte es am Nachmittag zu regnen beginnen, deswegen wollten wir früh los, um auf den Hochgrat zu fahren und dort eine Wanderung zu unternehmen. Die Hochgratbahn ist eine historische Gondel für vier Personen. Da wir heute ausnahmsweise zu fünft unterwegs waren, hatte das schon nicht gepasst. Aufgeteilt, rein in die Gondel und schon ging es los. Wir fühlten uns wie im Freizeitpark in einem Fahrgeschäft. Sie raste los. Zum Glück gab es heute keinen Wind. Bei Wind fährt die Hochgratbahn nämlich nicht.
Nach 15 Minuten Fahrt waren wir oben angekommen und staunten erst einmal. Das Alpenpanorama lag vor uns ausgebreitet. Wahnsinn! Wie schön doch die Berge sein konnten. Nachdem alle angekommen waren, ging die Wanderung los. Unser eigentliches Ziel: Das Rindalphorn über eine Gratwanderung. Nach Westen war der Luftige Grat wegen des Schnees gesperrt, zum Rindalphorn hatte ich nichts weiter gefunden, also erstmal loslaufen.




Der Schnee war hoch und tief gleichzeitig. Passte man nicht auf, versank man teilweise bis zu den Knien. Wir kämpften uns die paar Meter auf den Gipfel des Hochgrats und legten erstmal eine Pause ein. Die Sonne biss schon wieder in unsere Gesichter. Und dann starteten wir die Wanderung zum Rindalphorn. Für genau 30 Meter, bevor wir merkten, dass wir so lebensmüde nun doch nicht waren. Der Schnee war zu dick. Der Grat zu schmal. Vor uns endeten die Fußspuren anderer Menschen, die wohl auch wieder umgekehrt waren.



Der Weg war nicht zu erkennen und bevor wir den Abhang hinunter stürzten, entschieden wir doch lieber umzudrehen. Das war es dann auch schon mit dem kleinen Spaziergang. Vom Hochgratgipfel „wanderten“ wir zurück zur Bergstation. Eine Mittagspause legten wir hier trotzdem ein, bevor die rasante Bahnfahrt ins Tal wieder begann. Die Wolken kamen schnell näher und der Wind hatte aufgefrischt. Wir waren froh wieder unten zu sein, da vollkommen unklar war, wie lange die Bahn noch gefahren wäre.
