Winterstarre

Seit vorgestern klebt an unserem Fliegengitter in der Küche eine Wanze. Sie ist in der Froststarre, hat sich seit zwei Tagen nicht bewegt. Vielleicht geht es vielen Menschen im Moment ähnlich. Es ist kalt geworden. Vor allem in Norden, aber auch bei uns im Süden. Der Boden ist gefroren. Er gibt knirschende Geräusche von sich, wenn man mit seinen dicken Winterschuhen über ihn hinweg läuft. Der Wind frisst sich in alle Körperteile, die nicht gut eingepackt sind. Von meinem Sofaplatz aus beobachte ich einen Möwenschwarm. Es sind bestimmt 40 Stück.

Am Wochenende war die Stunde der Wintervögel. Ich habe erst um 10 Uhr wirklich begonnen zu zählen. Viele waren es an diesem Tag nicht. Nur Stockenten watschelten wie die Feldarbeiter höchstpersönlich über das Feld. Von den vielen Amseln, den Finken und Stieglitzen war in der einen Stunde nichts zu sehen.

Durch die Kälte werde ich eigentlich erst wach. Im Moment hätte ich viele Ideen, habe Motivation Dinge zu unternehmen und bleibe doch in meiner Winterstarre daheim. Ich warte auf die Sonne. Auf den Moment, wo sie durch die Wolkendecke bricht und den Winter noch schöner werden lässt. Bis dahin faulenze ich auf dem Sofa und beobachte den Möwenschwarm.

8 replies to “Winterstarre

      1. Schade, obwohl Nebel ja auch schön sein kann. Aber hej, bei uns ist das im Moment auch nur ein kleines Fenster. Ab morgen wird es wieder grau… grau… achso, und grau 😉

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