Winterbeobachtungen

Seit Freitag ist viel Schnee gefallen. Der erste Advent bringt kalte Minusgrade mit sich. Perfektes Wetter für mich, um hinauszugehen und zu beobachten. Die Vögel sind im Winter besonders gut zu sehen. Kahle Bäume und weißer Schnee machen es möglich. Sie trauen sich nun auch noch mehr in die Gärten, vor allem an die Futterstellen. Vögel im Winter füttern bedeutet kein Artenschutz, aber dennoch ist es eine tolle Möglichkeit die Vögel im Garten zu beobachten. Das macht mir persönlich am meisten Spaß. Den Morgen des Sonntags heute habe ich also wieder an der Scheibe gestanden. Weil es in der Nacht und am Morgen sehr kalt war, haben viele verschiedene Arten Futter gesucht.

Zwischen Blaumeisen, Staren (!) Finken und Stieglitzen verirren sich auch manchmal die Elstern zu uns. Die Amseln und Drosseln sitzen lieber im Khaki-Baum und naschen dort die Früchte weg. Es wundert mich jedes Mal, dass hier überhaupt noch Obst dran hängt. Unsere Futterstelle war also reichlich frequentiert. Auch das Bussardpaar war heute wieder zu Besuch. Dieses Mal nicht so traurig nass geregnet. Von den Krähen trotzdem attackiert. Die mögen die Greifvögel im Garten überhaupt nicht gerne.

Mich juckte es aber in den Beinen. Kamera geschnappt und losgelaufen. Am Hafen traf ich dieses Mal keinen Eisvogel, aber den mir bekannten Vogelfotografen. Er machte mich auf ein kleines Braunkehlchen aufmerksam. Von der Schneelast war das ganze Schilf platt gedrückt. Keine gute Versteckmöglichkeit für die Vögel, aber umso bessere Bedingungen für mich, um sie zu beobachten.

Die Sonne schaffte es nicht durch die dicke Wolkendecke. Klare Luft drang in meine Lungen, aber dafür froren mir immer ziemlich schnell die Finger ab. Ich beeilte mich weiterzukommen und den Rückweg über die Felder anzutreten. Hier mussten meine erfrorenen Hände noch etwas weiter leiden, denn es gab so viele Vögel zu entdecken: Kiebitz, der große Brachvogel, Reiher, die Rostgans und viele Enten auf den Feldern. Im Sonnenblumenfeld dann auch wieder die Finkenscharen, Stieglitze, Ammern, Bluthänflinge. Auf dem Weg eine Zippammer.

Schnellen Schrittes ging es dann nach Hause, denn irgendwann kriechen die -8 Grad doch in die Jacke hinein. Im Garten an der Futterstelle tummeln sich noch immer die kleinen Federbälle. Gezwitschert und gezetert wird ebenfalls viel. Jetzt kommt langsam die Sonne durch und taucht den Adventsonntag in wunderschönes, glitzerndes Licht. Der Bussard schaut den Joggern zu. Ich schaue jetzt in mein Buch, und im Augenwinkel auf die Vögel.

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