Herbstbeginn

Der Sommer nähert sich dem Ende. Ich bemerke es jeden Morgen, wenn der Strahlungsnebel über der Landschaft hängt und der Tag bis zum Mittag braucht, um so richtig in Schwung zu kommen. Auch die Kastanien auf dem Boden, Kürbisfeste und Lebkuchen in den Supermärkten sprechen für einen beginnenden Herbst.

Dann ist der Sommer aber doch manchmal einfach noch da und lässt sich nicht verdrängen. Mit 25 Grad im Schatten und 30 in der Sonne zeigt er sich rebellisch. Doch wahrscheinlich sind diese Tage gezählt und selten. Ein letztes Aufbäumen, bevor sich der Herbst nieder lässt.

Nach einem langen Wochenende ohne genügend Schlaf, mit einer anschließenden Arbeitswoche, kommt nun der Alltag zurück. Mit ihm kommt der Herbst. Es stürmt und der Himmel zeigt sich wolkenverhangen. Von meinem Platz auf dem Sofa kann ich alles beobachten. Die Stare sammeln sich im Walnussbaum, Blätter verfärben sich, Nüsse fallen.

Vor einer Woche war noch nirgends ein verfärbtes Blatt zu sehen. Höchstens an den kranken Kastanien. Auf meinem täglichen Arbeitsweg auf dem Radnetz entlang, werden die Bäume nun gelb. Wenn ich abends über die Brücke fahre, kann ich den goldenen Oktober in seinem schönsten Kleid, bei seinem schönsten Auftritt betrachten: Der Sonnenuntergang über dem See. Sattes Gold verfängt sich im Schilf. Da wo die Wasservögel sich verstecken.

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