Langsam wird es ernst. Alle Wohnungen, die jetzt annonciert werden, sind zum 01.08. oder später zu mieten. Also müssen wir langsam aber sicher zurück in den Alltag. Weil wir gerade in Nordspanien auf einem Campingplatz Wäsche waschen müssen und vorher im Hotel viel Zeit zum Recherchieren hatten, telefoniere ich herum. Ich fülle viele Kontaktaufnahmeformulare aus. In Deutschland suche ich nicht mehr. Auf der deutschen Seite, an meinem zukünftigen Arbeitsort, sieht es mit den Wohnungen sowieso mau aus.
Die Wohnungssuche ist aufregend. Vor allem dann, wenn man in einem anderen Land sucht. Klar, die Schweizer:innen können Hochdeutsch, aber es gibt immer den Moment beim Telefonat, an dem wir uns für die ersten paar Sekunden gegenseitig nicht gut verstehen. Einige switchen schneller ins Hochdeutsche, manche gar nicht. Da muss ich die Ohren dann ganz besonders aufsperren, damit ich verstehe, wann wir vorbeischauen dürfen. Bisher waren alle aber durchweg nett und höflich. Grüezi, merci und Ade.
Nach unserem Frankreichaufenthalt ging es durch die Schweiz wieder zurück nach Deutschland. Am ersten Tag der Wohnungsbesichtigungen liefen wir 15 km durch Kreuzlingen, am zweiten 10 km – in Schlappen und bei 30 Grad. Was ich bisher von den Schweizerwohnungen sagen kann: Sie lieben Velokeller und Waschküchen. Alles läuft über Verwaltungsagenturen und keine Privatpersonen. Meistens sind die Küchen (Chüchen) neu und die Wohnungen äußert gut renoviert. Manchmal waren wir die Einzigen, manchmal schleusten sie die Leute nur so rein.
Zwei Besichtigungstermine für ein und dieselbe Wohnung habe ich natürlich auch schon aus Versehen ausgemacht. Bleibt nicht aus bei den vielen Anzeigen. Zu meiner Verteidigung war die Organisation allerdings auch etwas wirr. Als wir nach Weinfelden fuhren wurden wir dann nach etlichen Grenzübergängen zum ersten Mal angehalten. Der Zollbeamte war äußerst irritiert, dass wir zur Wohnungsbesichtigung wollten und nicht in den Urlaub.
Letztendlich hatten wir sieben Besichtigungen, davon eine in Deutschland und sechs in der Schweiz. Es zeichnet sich langsam ein Gesamtbild ab und wir wissen mittlerweile so grob, wohin die Reise uns führen wird. Meine erste Amtshandlung am zukünftigen Wohnort war es, mir einen Ausweis für dich Stadtbibliothek zu besorgen. Ich kann es nicht abwarten den E-Book Reader zur Seite zu legen und endlich wieder ein echtes Buch in die Hand zu nehmen.
Oh wie spannend, ich hatte immer gedacht, es würde euch weiter in den Norden ziehen und nicht südwärts 😃
Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche 🙂
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Danke 🙂 Ja, das ist auch weiterhin der langfristige Plan. Also in ein paar Jährchen wird es auf jeden Fall wieder Richtung Norden gehen.
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Aber so grenznah, dass man mit der in der Schweiz verdienten Kohle in Deutschland einkaufen kann, ja? 🙂
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Leider ist es in Deutschland in grenznähe nicht wirklich günstiger 😀
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Schade – das Modell hatten mir mal Schweizer erzählt, ist aber schon einige Jahre her.
Habe aber letzte Woche gesehen, dass – ganz andere Ecke – der niederländische Grenzsupermarkt auch nicht mehr der Bringer ist wie noch vor ein paar Jahren. 🙂
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