Jura Vaudois [Schweiz]

Häufig habe ich schon festgestellt, dass das Gras in der Schweiz grüner ist. Im Sommer ist es allerdings genau so braun und verbrannt, wie in Deutschland auch. Ansonsten geht alles sehr geordnet und ordentlich zu. Nur beim Autofahren kann man den Kopf ständig schütteln: Keine Rettungsgasse, jede/r zweite ist am Handy, drängeln, schnelles Fahren. Wir waren daher froh von der vignettenpflichtigen Straße in ruhigere Gefilde zu kommen. In der französischen Schweiz war ich bisher noch nicht. Durch Weinanbaugebiete kamen wir direkt in das Naturschutzgebiet. Weiche weite Wiesen und hügelige Landschaft zeigte sich im 360° Ausblick.

Am Abend der obligatorische Spaziergang zum Erkunden. Viele Wanderwege, viele Kühe und viel Wärme. Ansonsten eigentlich nur viel Ruhe und viel Natur. Uns gefiel die Bergsicht auf die Alpen und den Genfer See. Eine Idylle wie sie nur dem Bilderbuch entspringen kann.

Der Stellplatz war ein erlaubter abgezäunter Wiesenplatz. Mit uns stand noch ein weiteres Auto dort. Leider machten diese abends ein Feuer, sodass wir unser Dachzelt heute nicht nutzen konnten. Früh ins Bett und früh wieder wach. Unsere Nachbarn hupten um 00:49 Uhr aufgeregt los. M hörte ein lautes Fauchen. Es wurde noch zweimal gehupt, dann versucht das Tier mit Licht zu verschrecken. Kurze Zeit später war alles wieder still. Sehen konnten wir es nicht, aber wir gehen stark davon aus, dass unsere Nachbarn versucht haben einen Luchs von ihrem draußen verstauten Müllbeutel wegzuhupen.

Nach solch einem wunderschönen Platz fiel es dann umso schwerer wieder aufzubrechen und zu wissen: In drei Stunden sind wir wieder in Deutschland und legen eine Pause unserer Reise ein. Drei Monate Südeuropa gingen rasend schnell und gleichzeitig langsam plätschernd dahin.

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