Hotel verlassen, nur um direkt wieder auf einen Campingplatz zu fahren. Wäsche waschen und auch hier nach einer Nacht wieder abdampfen. Es erwartet uns ja noch einiges an aufregenden Orten. Zum Beispiel rasten wir für einen Abstecher in die Boulderhalle noch an Bilbao vorbei. Die Stadt erscheint uns erst einmal abschreckend. Sie liegt im Smog und auf der Autobahn raus aus der Stadt ist Stau angesagt. Anscheinend wollen alle an den Strand.
Wir machten Strecke und landen am äußersten Zipfel des spanischen Baskenlands. Schon bei der Anfahrt ist schnell klar, dass dieser Ort magisch schön ist. Während wir in den National Park fahren, ändert sich alles in eine grüne Landschaft. Die Bergstraße bietet herrliche schöne Aussichten auf das Baskenland und die Berge. Wir finden einen kleinen Parkplatz, auf dem wir erst einmal einen Moment verschnaufen können. Falls ich es noch nicht erwähnt habe: Die Temperaturen liegen bei sommerlichen 33 Grad im Schatten, selbst hier „oben“.




Am Abend mache ich mich noch auf eine kleine Erkundungstour, allerdings nur den nächsten Hügelweg hinauf. Plötzlich stehen da Pferde und schauen mich neugierig an. Ich atme den Geruch der großen Tiere ein, der abendlichen Stimmung und des heuartigen Gras. Der Blick kann sich nicht entscheiden zwischen Meer und La Rhune. Kleine funkelnde Boote oder der brockenähnliche Berg?


Als ich wieder zurück zum Bus laufe, kreuzt mich eine Schafherde. Leises Bimmeln und flauschige Köpfe, die tief am Boden entlang suchen. Langsam geht die Sonne unter und alles wird warm – nicht nur die Außentemperatur, auch die Farben, das Licht, das Herz. Zeit um schlafen zu gehen, denn am nächsten Morgen wollen wir früh los, um eine kleine Gipfeltour zu machen.

Nach einer unruhigen Nacht (irgendein Tier hatte sich unser Busdach zum Klettern ausgesucht, und das drei Mal), starteten wir verschlafen bei schönstem Sonnenschein zu unserer Wanderung. Ein Weg wie aus dem Bilderbuch: Lichter Wald, bewachsener Wald, grüne Hänge und schmale Pfade. Bis auf den ersten Gipfel hinauf hatten wir kaum Sicht. Wir konnten nur den Sonnenaufgang erahnen. Als wir vor dem ersten Gipfel (Muganix) standen und er in 20 Metern greifbarer Nähe erschien, passierte etwas Verrücktes.



Er verschwand. Alles verschwand. Die Aussicht, die Bäume, die Tiere, die Welt. Uns umhüllte dicker Nebel. Während es sich über Nacht kein bisschen abgekühlt hatte, fiel die Temperatur plötzlich von 30 Grad auf 20 Grad. Zudem wurden wir durch die nassen Wolken auch noch sehr nass. Den nächsten Gipfel (Irrimugarrieta) nahmen wir noch mit. Beim Tuxurrumurru machten wir kurz vorm Gipfel halt. Wir hatten uns damit abgefunden, dass die Sicht nicht wiederkommen würde. Es lohnte sich also nicht, auch noch den dritten Gipfel zu besteigen.



Nichtsdestotrotz blieb uns diese Wanderung als sehr schön in Erinnerung. Wir begegneten auf dem Rückweg noch Kühen und den Pferden vom Vortag. Außerdem zeigte sich der Lerchenwald in seinem Nebelkleid auch nicht unbedingt von der schlechtesten Seite. Leider hatten wir nur diesen kurzen Abstecher ins spanische Baskenland, aber durch die Eindrücke, ist ein Wiederkommen und ausführlicheres Erkunden gar nicht so unwahrscheinlich.