Was habe ich über die bekannten Picos de Europa vorher nicht alles gehört? Genau genommen: Nichts. Erst als wir Nordspanien erreicht hatten, habe ich mich über den National Park der Picos de Europa schlau gemacht. Hohe Berge, noch höhere Berge und Schluchten. Kleine Bergdörfer, aber auch weit aus mehr Tourismus als in den restlichen Regionen Nordspaniens. Unser Hotel liegt nahe am National Park, quasi einen Katzensprung entfernt. Klar, dass wir uns auch umschauen und erkunden mussten.

Eigentlich hatten wir eine Wanderung an den Seen geplant, doch die Wolken hingen schwer in den Bergen, sodass unsere Gastgeber uns rieten lieber an die Küste zu fahren. Doch wir hatten doch erst Küste. Ist noch gar nicht lange her. Wir wollen jetzt gerne Berge. Also fahren wir durch Las Arenas hindurch und zur bekannten Schlucht des Flusses Cares. Ich war mir nicht sicher, ob mich die Internetseite eher abgeschreckt oder eher dafür begeisterte. Wenn ein Wanderweg eine eigene Seite hat, heißt das ja meist, dass er sehr überlaufen ist.


Mitten in der Woche an einem eher bewölkten Tag, um die Mittagszeit rum loszulaufen, schien aber eine ganz gute Idee zu sein. Wir bekamen einen Parkplatz (schon mal gut!) und liefen die ersten Kilometer hinter einem Pärchen hinterher, sonst trafen wir nur wenige Menschen (noch besser!). Schon während des Zuweges, zwei Kilometer hinauf auf den Pass, zeigte sich eine wunderschöne Schlucht.



Die Geier kreisen heute sehr tief. Am Wegesrand stehen alte verfallene Häuser. Wir treffen auf Ziegen, die neugierig zu uns hinüberschauen, sich dann aber wieder ihrem Essen zuwenden. Feigenbäume wachsen über die Wege. Wir haben es bis zum Pass hinauf geschafft. Von hier aus geht es erst einmal eine kleine Strecke bergab, bevor der Weg in der Schlucht, auf mittlerer Höhe, gerade weiterverläuft.



Macht man den gesamten Weg, läuft man ca. 12 Km hin und 12 km wieder auf dem Rückweg. Da wir spät gestartet sind, laufen wir heute nur etwa die Hälfte des Weges, bevor wir wieder umkehren. Am Wochenende und bei gutem Wetter wird es hier sicher brechend voll sein. Doch auch bei dem verhangenen Wolkenwetter hat der Weg seine Schönheit gezeigt.





Zum See wollten wir übrigens noch zwei Tage später. Da kamen wir aber nicht weit, denn es gibt eine Schranke vor der Zufahrtsstraße zum Parkplatz. Diese hat nur bis 7 Uhr und ab 21 Uhr offen. Ansonsten gilt: Auto unten abstellen und mit dem Bus hochfahren, um dort wandern gehen zu können. Mich erinnerte das Spektakel sehr an den See in Kanada. Ohne mich.