Pandiello [Asturien, Spanien]

Zweikommafünf. 2,5 Monate im Bus unterwegs. Einerseits ging die Zeit rasend schnell dahin, andererseits auch sehr langsam. Vor ein paar Tagen habe ich durch meine Blogeinträge gescrollt und war überwältigt, wie viele Orte wir schon gesehen haben. Was wir alles erlebt haben. Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge, Schnee, Hitzewelle, das Meer, die Küste, das Inland, die Berge, eine Menge Tiere. Und wahrscheinlich wären wir auch einfach bis Deutschland weitergefahren. Bis wir eine Nacht auf dem Werkstattparkplatz verbringen mussten und das Wochenende kam. Ernies Keilriemenspule musste ausgetauscht werden. Ernies Antriebswelle muss ausgetauscht werden.

Casa La Cortina

In der Nähe der Picos de Europa quartierten wir uns in ein Hotel ein. Keine Ferienwohnung, kein Campingplatz, nein ein Hotel. Ein kleines ländliches Hotel mitten in den Bergen. Weil wir bisher sehr sparsam gereist waren, gönnten wir uns hier direkt das Familienzimmer. Allerdings war auch kein anderes mehr frei.

Rund um Pandiellu in Asturien gibt es nur wenig Wanderwege. Da Ernie aber nicht zur Verfügung stand, mussten wir erst einmal so erkunden. Zu Fuß auf Spaziergängen. Es machte Lust auf mehr. Auf näher dran an die Picos. Mitten rein am besten. Auf mehr Berge sehen und mehr Ausblicke haben. Das Wetter zeigte sich zunächst bescheiden und wechselte zwischen morgendlich tiefhängenden Wolken, mittäglichen Sonnenschein und abendlichen Gewittern. Doch die Wolken am Vormittag schafften eine ganz eigene magische Szene.

Wiesen voller Blütenpracht, in denen es nur so summt und brummt. Hoch am Himmel die Vögel. Ca. 40 Gänsegeier kreiselten über dem Hotel. Der Himmel war bedeckt von ihnen. Zu Gesicht bekamen wir auch endlich einen Schmutzgeier und den Schlangenadler. Bei beiden war ich allerdings nicht auf schnelle Fotoschießerei vorbereitet. Unscharfe Fotos zählen hoffentlich auch.

Sechs Nächte in einem Hotel mit leckeren Frühstücksbuffet. Mit unglaublicher Ruhe vor den Fenstern. Einem Bett und einem eigenem Badezimmer. Mit Tatort schauen am Sonntagabend und Hallo Niedersachsen an jedem Abend. Mit Blick auf die Berge ohne rausgehen zu müssen. Mit netten Gastgebern und netten Gästen. Da wo Ernie vor der Tür parken kann und trotzdem in Reichweite ist. Denn so ganz ohne den weißen Bus würde es sich lückenhaft anfühlen.

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