Ein großes Naturschutzgebiet erstreckt sich an einem kleinen Teil der Algarve. Es soll Vögelbeobachtungsposten geben. Außerdem waren wir lange genug im Innland von Portugal, es wird Zeit für die Küste! Villa, Villa, hohe Zäune, Golfplatz, Villa, Villa,… Wo sind wir denn hier gelandet? Die Orte bestehen aus Hotels, Bars, Restaurants, Souvenirshops und vielen, vielen Menschen. Eigentlich ist an der Algarve gerade noch Nebensaison. Ich will gar nicht wissen, was hier ab Juni los ist.
Wir halten auf einem (noch) kostenfreien Parkplatz und machen uns auf den Weg ins Naturschutzgebiet. Zu allererst zum kleinen Birdwatching Hide. Sobald wir den Holzstegweg verlassen haben, wird es ruhiger. Dafür beginnt hier der Golfplatz. Wie passt das zusammen? Golfplatz und Villen mit Pool im Garten direkt neben dem Naturschutzgebiet. Das erste Observationsdeck beschert uns keine spannende Aussicht. Kein einziger Vogel – bis auf die Blauelster – ist zu sehen. Dafür scheint es hier Chamäleons zu geben. Leider haben wir kein Glück bei der Sichtung. Sie halten sich gut versteckt.



Beim zweiten Hide sehen wir dann doch schon ein paar mehr Vögel. Im Schilf ist großes Treiben: Schwarzkopfweber, Enten und die kleinen Zwergtaucher. Als ich die Etage wechsle, sehe ich sogar noch die Zwergdommel davonfliegen. Auch ein Purpurhuhn watet mit den langen Beinen durch den Schilfrand. Trotz regen Treibens auf dem Golfplatz nebenan zeigen sich dann doch viele Vögel.


Wir schlendern wieder zurück zum Bus. Langsam wird es spät, aber ich habe noch einen To-do-Listen-Punkt offen: Den Atlantik sehen und schwimmen gehen. Der Wind ist kalt, aber die Sonne bringt ein bisschen Wärme. Umziehen und zum Strand laufen. Da liegt es: Das weite Meer. Direkt vor mir. Feiner Sand, mittelhohe Wellen und blaues Wasser. Es dauert nicht lange und schon bin ich drin. Erst da fällt mir auf, das mein letztes Meerbaden ca. drei Jahre her ist. Wie habe ich das so lange ohne geschafft?
