Sommermagie

Ganz langsam, still und heimlich verabschiedet sich der Sommer. Er nimmt kein abruptes Ende. Früher war der Sommer für mich immer magisch. Weite goldene Kornfelder, blauer Himmel, Ferien und meistens auch ein Urlaub am Meer. Mit Salz auf der Haut und Sand im Haar. Die Sommermagie ist nicht einfach so verflogen. Sie ist immer noch da, nur mit ein paar mehr Abstrichen und weniger Meer.

Badeverbote an den Seen. Dürre auf den Kornfeldern. Vertrocknete Wiesen und verdurstete Bäume. Aber wenn ich dann abends in der lauwarmen Luft auf dem Balkon sitze und die verwaiste Straße beobachte, da merke ich die Magie wieder. Genau so geht es mir auch, wenn ich auf dem Rennrad sitze. Abends, wenn die Luft endlich kühl genug ist, um noch eine Runde Sport zu machen.

Dann sind sie wieder da, die geschorenen Kornfelder. Stoppelig, wie ein Dreitagebart. Der Geruch nach überreifen Zwetschgen. Tiefblauer Himmel, der sich langsam rosa färbt. Die tosend lärmenden Grillen, selbst in der Stadt. Tomaten, die sich den ganzen Tag in der Sonne gerötet haben und abends direkt aufs Brot wandern. Schmetterlinge in der warmen Morgenluft. Und irgendwann kommt auch wieder das Salz auf die Haut.

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