Entlang der Nordküste Schottlands

Nachdem wir den Dunnet Head Parkplatz wieder verlassen hatten, fuhren wir nur noch wenige Meter. Wir hatten nämlich mitten im Nirgendwo, unterhalb des Leuchtturms, einen kleinen Parkplatz gefunden. Hier verbrachten wir ganz alleine, mit herrlichen Ausblick und wundervolle Stille die Nacht.

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf, denn es war nicht weit zum Strand. Ernie parkte dort artig vor den Dünen, während wir versuchten die Sonne zu sehen. Wir hatten sogar zunächst Glück. Ein richtiger Sonnenaufgang konnte man das nicht nennen, aber dennoch war sie zu sehen. Allerdings nur ca. 15 Minuten und schon begann es wieder zu nieseln.

Da wir nun sehr viel Zeit hatten – der Tag war schließlich noch lang – hatte ich mir ein paar Spots auf der Karte rausgesucht, die ich für interessant hielt. Der erste nannte sich „Puffin Cove“ und wurde als beliebt beschrieben. Für wen?, fragte ich mich. Für die Puffins oder für die Touris? Wir ließen uns das nicht nehmen und waren selbst ein Blick darauf.

Wir fanden diesen winzigen Parkplatz an der Straße. Davor nur Heidelandschaft so weit das Auge reichte. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, wurden die Gummistiefel angezogen und los ging es durch die matschige, moorige Landschaft. Der Weg schlängelte sich dann in die Bucht hinunter. Weg ist allerdings etwas übertrieben. Eigentlich war es mehr ein sehr glitschiger Trampelpfad. Außer uns waren keine anderen Menschen unterwegs und wir fragten uns schon, was es mit dieser Bucht hier auf sich haben sollte. Unten angekommen spukte uns der Weg auf einem Steinstrand, direkt neben einer Höhle aus. Okay, dachten wir, das kann sich schonmal sehen lassen.

Wir erkundeten zunächst die Höhle, bevor wir sie dann entdeckten. Und dann konnte man sie nicht mehr übersehen. Das hier war wirklich die Puffin Bucht. Wahrscheinlich war sie daher sowohl für Menschen, als auch für die Papageientaucher beliebt. Eine halbe Ewigkeit standen wir da, beobachteten die Puffins beim Nestbau, beim Schlafen, Fliegen oder einfach nur beim Herumwatscheln. Goldig sind die!

Irgendwann ging es dann aber auch für uns wieder zurück. Spätestens als es anfing wieder stärker zu regnen. Als wir am Parkplatz ankamen standen wir dort nicht mehr lange alleine. Erst kam das eine Auto, dann das andere. Alle wollten die Puffins sehen. Für uns ging es daher schnell weiter.

Was wäre eine Küstentour ohne regelmäßige Stops an den herrlich schönen Stränden? Auch hier mussten wir wieder einmal kurz warten, bis der Regen etwas nachgelassen hatte, bevor wir endlich in die Dünen abtauchen konnten. Erwartet hatte ich hier mal wieder vorher nichts. Umso mehr wurde ich wieder einmal überrascht.

Sand wie er sonst eher in der Karibik vermutet werden würde und so herrlich schön türkises Wasser. Ein toller Kontrast zum grünen Dünengras. Die Flut schien langsam wieder zu kommen und mit dem düsteren Himmel sah alles noch einmal mystischer aus. Da passte auch der große Landsitz hinter den Dünen dazu.

Unser Strandspaziergang war schon beinahe beendet, da entdeckten wir plötzlich diese süßen Vögelchen. Die Sandregenpfeifer sind recht selten und vor allem waren sie auch hier unglaublich gut getarnt. Nicht viel größer als die Steine passten sie sich gut ihrer Umgebung an. Bloß nicht bewegen, das war ihr Motto. Was für ein netter Tag, mit so vielen niedlichen Vögeln.

Ein kleines Stückchen Strecke legten wir dann an diesem Tag noch zurück. Nicht so viel, wie in den letzten Tagen, aber wenn man so oft anhält, dann kommt man auch nicht schnell voran. Ich war zumindest froh, dass wir die wunderschönen Strände und die Bucht auf dem Weg noch mitgenommen hatten und sah mich nun durchs Autofenster weiter satt an der Landschaft. (Ehrlich gesagt glaube ich, dass man dieser Aussichten nie satt wird.)

10 replies to “Entlang der Nordküste Schottlands

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