Projekte 2019 [März]

Immer mehr spitzen sich die Umweltkatastrophen zu. Man hört von Überbevölkerung, Klimawandel, Luftverschmutzung oder dem Aussterben von Artenvielfalt. Plastikteppiche in Ozeanen, MRSA-Keime an Orten, die von Menschen eigentlich gar nicht besiedelt sind. Ein Szenario, welches mit Bauchschmerzen bereitet.


Das Projekt in diesem Monat war recht schwierig umzusetzen. Eigentlich begann es schon mit Schwierigkeiten bei der Festlegung und dann mit der Formulierung des Titels. Mir war klar, dass ich gerne versuchen wollte, das ganze Projekt unter dem Titel „unverpackt“ laufen zu lassen. Obwohl es bei mir in der Stadt mehrere Unverpackt-Läden gibt, wurde mir recht schnell bewusst, dass nicht alles ohne Verpackung gekauft werden kann. Ich änderte den Titel also etwas ab: „Grüner leben und Alternativen finden.“

Um Alternativen zum Plastik zu finden, muss erst einmal beobachtet werden, wie viel und wo man Plastik eigentlich verwendet. Ich spielte also Detektiv in eigener Sache und schaute mich in meiner Wohnung mit ganz anderen Augen um. Ebenso schlug ich mir selber auf die Finger, wenn es darum ging im Supermarkt zu den eingepackten Schokobons zu greifen oder auch bei Freunden die doppelt eingepackten Bananen zu essen. Weil nicht alles ohne Plastik oder gar unverpackt daher kommt, setzte ich mir selbst schnell die Alternative: Gibt es Dinge nicht in Papier oder lose zu kaufen, dann sollte es wenigstens aus der Region kommen und/oder Bio sein.

Was ziemlich einfach ging, war Gemüse und Obst. Da musste ich nicht viel ändern. Mein Gemüse bekomme ich von der Solidarischen Landwirtschaft. Die liefern in die Abholstellen einmal in der Woche frisches Biogemüse aus den Nachbardörfern. Ich fahre dann mit meinem Rad zu Stelle und sammle mir meinen Anteil ein. Obst kaufe ich im Biosupermarkt. Plastik gibt es dabei für mich nicht. Rein in den Jutebeutel und weiter geht’s. Milch gibt es bei mir ebenfalls nur noch in Glasflaschen und die hoffentlich auch bald vom Milchhof im Dorf nebenan. Yogurt gibt es ebenfalls nur noch aus dem Glas. 

Schwierig waren vor allem Dinge wie Käse oder Kekse. Ganz auf so etwas verzichten kann ich (noch) nicht. Eine Alternative gibt es aber kaum. Also musste hier zumindest Bio her. Besonders schwer fällt mir alles, was im Badezimmer so rumsteht. Deo ohne Verpackung? Duschgel, Schampoo oder Handcreme? Ich eliminierte hierbei zumindest die großen Konzerne und stelle das Sortiment auf Naturkosmetik um. Ohne Mirkoplastik. Die Firma mit N beginnend, ebenso die Schwesterfirmen, versuche ich seit Jahren aus meinem Haushalt fernzuhalten.

Ein bisschen Revue passieren lassen habe ich das ganze dann doch noch einmal: Weiter gedacht und vor allem zurück. Was tue ich bisher für unseren Planeten? Ich esse seit ca. 12 Jahren kein Fleisch mehr. Auto fahren kommt mir nur in die Tüte, wenn es keine Alternative (also Fahrrad, weil zu weit und Zug, weil zu teuer oder Verbindung nicht vorhanden) möglich ist. Ich trenne meinen Müll. Wasser und Licht versuche ich als kostbare Ressource zu verwenden und nicht zu verschwenden. Jutebeutel statt Plastiktasche beim Einkaufen. Dinge gerne auch mal gebraucht kaufen oder gerade bei Klamotten auf Nachhaltigkeit achten. Bücher in der Bib ausleihen und nicht alle selber kaufen (sorry, lieber Autoren!). Keine chemische Sonnencremes mehr seit 2018. Es gibt viele, viele kleine Punkte, an denen man beginnen kann. Ihr dürft mich gerne einen Öko nennen, aber für unsere Natur und auch für mich selber, tu‘ ich gerne etwas Gutes.

5 replies to “Projekte 2019 [März]

  1. Sehr gut!:) An sich verfolgen wir auch ein solches „Projekt“. Als dann die Gesundheit dazwischen kam merkten wir aber, dass es leider nicht immer so leicht umzusetzen ist. Laktosefrei gibt es hier nur in Tetrapack, nur als Beispiel. Wenn es aber möglich ist, dann gibt es die Glas- oder unverpackt Variante. Und die Firma mit N ist aktuell die einzige, die meiner Haut gut tut. An sich beginne ich aktuell mit allem bei null und muss mich erst wieder einfinden in den ganzen Wahnsinn. Bemüht bin ich und es werden sich bestimmt auch wieder Wege finden. Plastiktüten gibt es hier schon lange keine mehr. Wegen Käse: Gibt es bei dir in der Nähe eine Hofkäserei? Die bei uns hier packt inzwischen in mitgebrachte Behälter ein.

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    1. Das klingt doch sehr gut 🙂
      Nein, eine Hofkäserei gibt es nicht. Zumindest nicht in erreichbarer Nähe. Aber evtl. werde kann man sich zu der Milch dann auch Käse liefern lassen. Das werde ich hoffentlich demnächst mal herausfinden.

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  2. Hallo 🙂 Was für ein schönes Projekt! Im Bad fand ich es am leichtesten auf Verpackungen zu verzichten oder wenigstens Plastik zu eliminieren. Festes Shampoo gibt es inzwischen so gut wie überall und ich hab eine Bambuszahnbürste, bei der Zahnpasta bin ich aber noch mit Plastikverpackung unterwegs, da gibt es aber auch Alternativen, die ich mal probieren wollte. Zum Duschen reicht mir Olivenölseife und die kann man sogar auch für die Haare nehmen und zum Eincremen nehm ich Olivenöl oder Kokosöl. Das wars glaube ich. Roggenmehl eignet sich auch sehr gut zum Haarewaschen. So in etwa sieht das bei mir im Badezimmer aus. 🙂 Mein Deo kaufe ich bei wolkenseifen, gibt es sogar im Glas, wenn man möchte.

    Kann man den Käse bei euch an der Frischetheke denn in selbstmitgebrachte Behälter packen lassen? Ich hab mir jetzt angewöhnt beim Bäcker einen Jutebeutel mitzuehmen, wo die Brötchen dann direkt reingetan werden und viele Geschäfte machen das inzwischen auch mit Käse.

    Viele liebe Grüße!

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    1. Du hast Recht, eigentlich könnte man zumindest auf solche Shampoo/Seifen umsteigen und damit ziemlich viel Verpackung sparen. Nehme ich mir mal dringend vor 🙂

      Leider ist das mit dem Käse in selbstmitgebrachte Behälter schwierig wegen der Hygienevorschriften.. Aber vielleicht lässt der sich mit der Milch liefern und dann käme er auch im wiederverwendbaren Behälter.

      Ganz liebe Grüße!

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