Hier volle Konzentration, dann noch ein paar Tage durchhalten. Immer volle Leistung geben. Flexibel soll man sein. Ständig abrufbereit. Nie darf man absagen, nie darf man widersprechen. Dabei ist das für die Selbstfürsorge so ungemein wichtig. Mir wird das zunehmend zu viel. Anforderungen und Herausforderungen im Beruflichen meistern und selten dafür ein Lob zu erhalten. Woher weiß ich dann, ob ich alles richtig mache? Ob das, was ich da gemacht habe, auch gut war?
Auch privat werden mir die Anforderungen gerade ein bisschen zu viel. Da fragen die einen nach einem Treffen unter der Woche und sind enttäuscht, wenn man es aus fehlender Energie absagen muss. Am Wochenende ist schon wieder so viel geplant. Pläne werden wieder umgeworfen und neu erstellt. Ich entdecke autistische Züge an mir – vielleicht sind es auch Zwänge – aber ich gerate zunehmend ins schwimmen, wenn tausend Sachen auf mich einprasseln und ich sie nicht ordnen kann. Da ist keine gedankliche To-Do-List in meinem Kopf, weil die so lang wäre, dass ich den Anfang direkt vergessen hätte, wenn ich beim letzten Punkt ankäme.
Ein bisschen Anpassungsfähigkeit muss her. Sich gut tarnen und einfügen ins Bild. Mitschwingen, nicht auffallen. Wie eine kleine Hütte im Wald, verwuchert und eingesponnen von den Pflanzen um sie herum. Mit der Zeit splittert das Holz, wird morsch und nass. Sie hält den äußeren Umständen nicht mehr stand, passt sich jedoch der Umgebung an. Ähnlich fühle ich mich: Wie eingewickelt von all den Dingen, die jeden Tag auf’s Neue von mir abverlangt werden. Ich splittre, werde morsch und passe mich dann an. Ich werde in meiner Morschheit stabil.
Pass bloß auf so fing es bei mir auch an.
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Ich werd‘ vorsichtig sein und mir jetzt am Wochenende ganz viel Auszeit gönnen 🙂 Hoffe du kannst das ebenso tun!
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