Der Regen prasselt auf meinen Schirm nieder. Unter diesem Schirm, in einer Stadt, wo bei diesem Wetter niemand vor die Tür geht, fühle ich mich wie der einzige Mensch auf der Welt. Ich komme trotz des Schirms klitschnass vor meiner Wohnung an. Schuhe durchweicht, Hose klebt an den Beinen und ich bin seit Stunden unterwegs.
Eigentlich sollte es ein gemütlicher Tag in Hannover werden. Das zweite Kind eines guten Freundes kennenlernen, ein bisschen mit dem ersten Kind spielen und mit dem besagten Papa quatschen. Das lief auch alles gut. Ich kam voller Vorfreude in Hannover an. Voller Entzücken begrüßte ich den kleinen Zwerg. Mein Herz quoll fast über bei diesen kleinen Wollsöckchen. Auch der große Bruder war, nach dem Wiedererkennen, bereit mit mir zu spielen. Ich baggerte, malte, kochte mit dem kleinen J und plauderte mit seinen Eltern. Nach einem leckeren Essen und einem Regenspaziergang machte ich mich wieder auf den Weg zum Bahnhof. Hier wollte ich noch eine Freundin auf einen Kaffee treffen.
Ich wartete eine halbe Stunde-sie saß im Zug fest -kurz vor Hannover. So langsam bekam ich Sorge, dass mein Zug sich ebenfalls verspäteten könnte. Als ich eine weitere halbe Stunde später auf die Anzeigetafel schaute und die Durchsage hörte, hatte ich ein Deja-vu. Vor 1,5 Jahren stand ich genau an dieser Stelle. Mit dem ehemaligen Lieblingsmann und zwei Bekannten. Keine Züge fuhren mehr. Wir waren todmüde, ein bisschen betrunken von der Hochzeit und ich hatte mit dem Herzmann noch kein einziges Wort in den letzten 12 Stunden, die wir gemeinsam unterwegs waren, gewechselt.
Auch jetzt fuhr kein einziger Zug mehr. 1000 Menschen strandeten mal wieder am Hauptbahnhof. Ich stand eine weitere Stunde für Informationen an und musste dann mit der Stadtbahn nach Laatzen fahren, von wo aus ich einen ICE nehmen konnte. Das Beste daran: Der ICE stand bereits auf dem Gleis und wartet. Allerdings stand er dort ebenfalls noch einmal eine dreiviertel Stunde, da kein Lokführer vor Ort war. Dieser musste erst einmal vom Hauptbahnhof mit dem Taxi nach Laatzen. Nach 10 Minuten im Zug regnete es plötzlich rein. Es war wie bei der versteckten Kamera.
Immerhin waren die Leute im Zug sehr nett und hatten trotz der Umstände, des schlechten Wetters und der unendlichen Verspätung gute Laune. Ich überlege mir dennoch trotzdem das nächste Mal lieber zweimal, ob ich wirklich noch einmal nach Hannover fahre. Scheinbar habe ich da öfter mal Pech.
Vielleicht hilft Dir dieses Lied bei der Entscheidung, ob Duz nochmal nach Hannover fahren willst oder lieber nicht. (Bitte mit „Augenzwinkern“ hören – vielleicht kennst Du es ja auch schon – Liebste Grüße!):
Gefällt mirGefällt mir
Haha, ja, das werde ich beim nächsten Mal mit in die Entscheidung einbeziehen 🙂
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ich habe das nur im Radio gehört mit dem Stellwerk – unglaublich…. Bist Du denn gut wieder nach Hause gekommen?
Gefällt mirGefällt mir
Zum Glück bin ich dann gut wieder angekommen. Allerdings sehr viel verspätet, mit viel Aufwand und vor allem durchweichten Schuhen 😀
Gefällt mirGefällt mir