Es ist März. Der Frühling müsste eigentlich schon direkt vor der Tür stehen. Stattdessen sind die Kliniken voll von Influenza Patienten und ich habe mich schon gefragt, ob es legitim ist, mit Mundschutz zur Arbeit zu gehen. Morgens auf dem Rad bei -15 Grad frieren die Hände trotz Handschuhe am Lenker fest. Und auch wenn ich mich versuche wacker zu halten, habe ich gemerkt, wie die letzten Monate geschlaucht haben. Erst seit gestern Nachmittag ist alles anders.
Da huscht man monatelang von Uni zur Arbeit und von dort nur noch ins Bett. Zwischendrin sitzt man, sogar am Wochenende, am Schreibtisch und lernt. Kaum Zeit, um mal ein anderes Buch, eines was nicht mit Fachwissen um sich wirft, zur Hand zu nehmen. Die Angst, den Inhalt der Fachbücher wieder zu vergessen, ist einfach zu groß. Meine Freunde wussten schon lange nicht mehr, wie ich eigentlich aussehe und ich selbst behandelte meine Wohnung sehr stiefmütterlich.
Gestern um 13:04 Uhr als ich meine Klausurblätter improvisationsmäßig ausgefüllt und abgegeben hatte, stand ich vor meinem Auto und verabschiedete die Kommilitoninnen. Die Heimfahrt war wie immer. Doch als ich dann zuhause zur Tür reinkam, realisierte ich erst: Ich war frei. Es war März. Ich muss mich nicht mehr abgehetzt nach der Arbeit hinsetzen, Skripte aufschlagen und lernen. Plötzlich habe ich Zeit.
Es ist so viel Zeit da. Für eine Tasse Tee nach der Arbeit. Bücher. Dafür, dass ich mich meinen Freunden mal wieder zeige. Mal eine Stunde nichts tun. Zum Sport gehen oder einfach am Wochenende mal eine Stunde länger im Bett liegen zu bleiben. So müssen sich Tiere fühlen, die nach einer Gefangenschaft endlich wieder in die Wildnis entlassen werden. Denn erst einmal weiß man überhaupt nicht, was man mit der ganzen Zeit machen soll. Es heißt in erster Linie also: Die innere Unruhe, die Anspannung loszuwerden und entspannt zu schauen, wozu man Lust hat. Was das Leben eigentlich zu bieten hat.
Augen aufmachen, entspannen und genießen.
„So müssen sich Tiere fühlen, die nach einer Gefangenschaft endlich wieder in die Wildnis entlassen werden …“ –
O je, es muss wirklich sehr harte Zeit für Dich gewesen sein. – Um so mehr wünsche ich Dir jetzt schöne Zeit, liebe Ines. Und richtig, lass Dich erstmal ankommen, ganz sanft in der freien, in der Genießerzeit!
Liebe, sternflüsternde Grüße an Dich!
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Vielen, lieben Dank 🙂
Ich genieße hoffentlich in vollen Zügen.
Liebste Grüße!
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Ich gönne dir die Freiheit sehr – genieße ich doch gerade selbst eine Woche Freiheit. Ich wünsche mir von und für dich, dass du sie gut nutzt. Mit viel lesen, viel Tee, vielen Freunden. Und vor allem (fast, so ganz ohne Verpflichtungen gehts im Leben ja leider nicht) nur mit dem, worauf du Lust hast! 😊
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Eine Woche, oh wie schön! Ich hoffe du entspannst und machst viele tolle Dinge, die dir gut tun 🙂 Danke dir!
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Ich finde, das klingt einfach toll. Wenn man sich die Pause, das Aufatmen, so richtig verdient hat, ist es noch einmal besser. So geht es mir, wenn ich mal ein freies Wochenende habe. Oder so wird es uns allen auch gehen, wenn nach diesen eiskalten letzten Wintertagen der Frühling endlich da ist.
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Au ja, genau so ist es! 🙂
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Hey, das ist schön. Genieße das so gut wie möglich!
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Danke, das versuche ich 🙂
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Vielleicht gibt es immer so viel Zeit. Fragt sich nur wofür wir sie nutzen 🙂
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Absolut richtig! Die Zeit ist immer da, man muss sich nur darauf besinnen sie vernünftig zu nutzen 🙂
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