Heute bin ich zum ersten Mal seit einem halben Jahr endlich wieder richtig entspannt. Nein, ich hatte keinen Urlaub. Habe den ganzen Tag gearbeitet. Aber der Stress hat mich die letzten 6 Monate auf Trapp gehalten. Es war die Ungewissheit, die mich verzweifeln ließ. 6 Monate können verdammt lang sein.
Erst der Rückschlag, als meine Kollegen mir in den Rücken gefallen sind und ich mehr oder weniger freiwillig meine Stelle in der Psychiatrie aufgegeben habe. Dann das fast zeitgleiche Einschleichen in die Neurologie. Jeden Monat auf’s neue unklar wie es mit mir beruflich weitergehen soll. Der Wechsel im Oktober.
Es waren Tage, Wochen, Monate voller Zweifel an mir selber. Ungewissheit und Zukunftsängsten die mich in den Wahnsinn getrieben haben. J hat mich immer wieder gefragt wie ich es schaffe dabei nicht total auszuflippen oder verrückt zu werden. Mein Stresspegel müsste doch dauerhaft hoch sein. War er auch. Entspannte Tage kannte ich kaum, ich hatte mich an die Ungewissheit schon beinahe gewöhnt. Und das obwohl ich sonst immer so unglaublich strukturiert war. Ich brauchte Pläne und Gewissheit. Ich bin ein unverbesserlicher Kontrollmensch.
Das Gedankenkarussell hat tagelang nicht einen einzigen Halt gemacht. Manchmal war ich wochenlang so gereizt, dass ich unausstehlich für meine Familie und Freunde war. Aber sie haben es verstanden, sie haben es einfach so hingenommen und waren für mich da. Ohne Kompromisse. Selbst wenn ich noch so laut „Geh weg“ geschrien habe.
Ich habe immer mehr die Kontrolle über meine eigene Zukunft verloren und sie verzweifelt versucht noch am letzten Zipfel festzuhalten. Bewerbungen geschrieben und Stellen wieder abgesagt. Einen Studienplatz angenommen, der zum Sommersemester beginnt. Ich glaube das war der ausschlaggebende Punkt, um endlich wieder Ordnung rein zu bekommen. Und heute hat sich die Ordnung vervollständigt. Mein Chef hat sich für mich eingesetzt wie der Held des Jahres. Mein Vertrag wird verlängert. So lange, dass ich beruhigt ins Studium starten kann und nebenbei sogar noch ein paar Monate arbeiten kann.
Ich habe meine Kontrolle zurück. Auch wenn die immer nur ein Trugbild ist. Denn wer hat letztendlich schon Kontrolle über die Zukunft? Niemand, genau. Aber ich finde mit ein bisschen Sicherheit und vor allem vernünftigen Plänen lässt es sich einfach besser und entspannter leben.
Da ich deine Worte hier einfach nur so unglaublich gut nachvollziehen kann, sitze ich hier gerade mit einem breiten Grinsen und freue mich einfach nur für dich! 🙂 ❤
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Das ist sehr, sehr lieb von dir! Danke ❤
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Wobei ich mir gerade selbst die Frage stelle, ob ich das mit dem Studium mitbekommen habe oder ob das irgendwie an mir vorbei gezogen ist und wenn, ob ichs tatsächlich vergessen habe?! 😮 Magst du mir auf die Sprünge helfen und es mir – vllt sogar nochmal – erzählen? 🙂
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Nein, ich glaube das habe ich gar nicht groß erwähnt. Ihr konntet es also gar nicht wissen. 😉 Ich werde zum Sommersemester meinen Master machen. Erst habe ich überlegt noch mal komplett was anderes zu studieren-Medizin oder Psychologie-aber ich habe echt keine Lust mehr auf noch mal 6 Jahre Studium. 😀
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Sechs Jahre ist eine lange Zeit und die mag gut überlegt sein, aber die Sache mit dem Master klingt auf jeden Fall auch schon sehr gut 🙂 Ich wüsche dir viel Freude und viel Erfolg dabei 🙂 ♥
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Das bin ich
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Geht es dir genau so? Auch wegen der beruflichen Perspektive?
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Exakt genauso. Ja. Ich schwebe zwischen allem.
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Oh je, ich hoffe dann sehr, dass sich das bald auch für dich regelt. Der Zustand im Schwebemodus ist wirklich nicht schön…
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Danke, ich hoffe auch. Ne, das stresst extrem
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mach weiter so,ich wünsche dir viel Erfolg!
schönen Abend mit Grüßen zu dir
Sahra
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Lieben Dank! (:
Und liebe Grüße zurück. Hab einen schönen Abend!
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Ich bin froh, dass sich die wilden Wogen der Ungewissheit nun offenbar endlich ein bisschen glätten für Dich. So wie Du beschrieben hast, wie sich die letzten Monate für Dich angefühlt haben, muss es schon ganz schön schlimm gewesen sein. – Mit dem Studium geht es mir ein bisschen wie der lieben „Miss Regenbogenleben“ – was wird das sein, wo wirst Du studieren, wird es ein Direktstudium sein? Und die Arbeit, die Du dann „nebenbei“ machen wirst, wird es die sein, die Du jetzt tust? Und was machst Du jetzt ganz genau?
Viele Fragen, ich weiß, liebe Ines – und vielliecht hast Du auch manches schon mal vorher angedeutet. Sieh es mir nach, wenn ich nicht alles behalten konnte und es auch mal nicht geschafft habe alles so gründlich zu lesen, wie ich es eigentlich bei Dir und einigen anderen Blogfreundschaften immer gern möchte.
Jedenfalls freu ich mich ganz doll für Dich!
Liebe, sterbnflüsternde Grüße an Dich!
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Danke vielmals! Es war immer so unterschwellig. Diese Sorgen und Ungewissheiten mit mir rumzuschleppen. Das war schon belastend, auch wenn ich das selber gar nicht so fest machen konnte-aber jetzt wo das geklärt ist, merke ich erst, wie sehr anstrengend das war.
Also wie gesagt: Mit dem Studium habe ich gar nicht weiter aufgeführt. Das ist also gar nicht möglich gewesen zu wissen. (: Genaures kannst du im unteren Kommentar lesen.
Es ist ein Masterstudiengang, Vollzeit. Geht in Richtung Psychosoziale Beratung. Im Moment bin ich in der klinschen Sozialarbeit und da werde ich auch weiterhin bleiben-jetzt erst mal bis 30.06. (:
Liebste Grüße an dich!
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Schön, wenn Du Dich da befreit fühlst. Und wenn Du in den ersten Monaten noch parallel arbeiten gehen kannst, desto besser!
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Ja, ich freue mich auch wirklich sehr darüber! (:
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„Keiner kennt mich wirklich. Nicht einmal ich. Ich habe mich nur an meine GESELLSCHAFT gewöhnt.“
Das hat mal Karl Lagerfeld gesagt … So ist es eben auch mit der Zukunft, die leider heutzutage immer ungewisser wird … Eine u n g e w ö h n l i c h e GESELLSCHAFT !
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Niemand weiß es, alles ungewiss. Aber das ist ja vielleicht auch gerade das schöne an der Zukunft. Alles kann passieren, wirklich alles. Auch kleine Wunder.
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