Der Januar erscheint mir immer wie ein eigenes kleines Jahr. Alle beschweren sich über ihn. Die meisten haben ein Wintertief und das, obwohl kein Winter vorhanden ist. Er ist grau und kalt und nichts kommt bei rum. Sonnenstunden ist hier ein Mythos, welchen man nur aus Erzählungen kennt. Der Briefkasten voll von Rechnungen, dass Konto schon in der ersten Woche leer. Trotzdem mag ich den Januar. Dieser Monat ist ein Neubeginn in einem ganz neuen Jahr. Und er macht sich gut.
Der Januar ist dunkel. Auch tagsüber. Ich bin ein Tagmensch. Ich brauche meinen geregelten Schlafrythmus und finde es doof, wenn ich nachts nicht zur Ruhe komme. Nachtmenschen sind sonderbare Wesen. Sie sind so komplett gegensätzlich zu mir. All das, was ich tagsüber schaffe, tun sie nachts. Aufstehen, essen, arbeiten, lernen,…
Ich bemerke diesen Unterschied schon, sobald ich ein paar Stündchen länger als gewohnt aufbleibe. (Vielleicht liegts auch am Alter.) Schon am späten Abend überkommt mich die Müdigkeit, und Schlafmangel wirkt ja bekannter Weise wie Alkohol. Deswegen: Umso später die Nacht, desto ausgefuchster werde ich.
Denn je tiefer die Nacht
desto besser die Idee
Ich bin ein Genie
-Kraftklub//Blau
Welche doofe Ideen sich manchmal in Köpfen festsetzen, wenn eine späte Stunde geschlagen hat. Mal dem Ex-Freund seine zurückgelassenen Sachen gegen die Fensterscheibe schmeißen. Mal beim Kumpel vorbeigehen, obwohl der Morgen arbeiten muss. Mal schnell den Typen anrufen, dessen Handynummer man letzte Woche wortlos in der Tasche versenkt hat. Mal schnell bei Fremden klingeln. Mal was neues ausprobieren und wenn es Hefebier mit Tomatensaft ist (schmeckt ja auch mit Banane, wieso dann nicht mit Tomate?) oder KaffeeBier.
Es ist als würde Nachts der Vorhang der Zurückhaltung fallen. Dann ist es soweit, man tut und lässt das, was man schon immer (nämlich gerade nur in diesem einen Moment) machen wollte. Im dämmrigen, künstlichen Licht der Straßenlampen erscheint doch jede Idee schlau. Das gut ist: Wenn die Idee sich als doch nicht so schlau erwiesen hat, kann man am nächsten Tag immernoch so tun, als wäre nichts passiert. Alle Anzeichen eines Misserfolges werden einfach ignoriert. Der letzte Abend kommt einem ja eh meist wie ein verschwommener Traum vor. (Dafür muss man nicht einmal Alkohol getrunken haben.)
Wir sind Füchse in der Nacht. Wir tun Sachen, die andere (und wir selbst) nicht von uns erwarten. Und wenn ich ein kleiner Mensch bin, bin ich ein umso größeres Fuchsmädchen.
Ich muss dabei an ein Lied von Bright Eyes denken, wo es eine Zeile gibt (bzw es ist immer das Thema in der letzten Zeile einer Strophe):
„But what’s so easy in the evening, by the morning is such a drag.“
oder
„But what was normal in the evening, by the morning seems insane.“
Und dann muss ich an ein leider nie realisiertes Vorhaben denken, wo man in der Finsternis mit einem völlig fremden Menschen rummacht. Vielleicht mit einem kleinen Fuchsmädchen. So viel zum Thema irrsinnige Gedanken in der Nacht. 🙂
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Du bist doch auch so ein Fuchs. Auch tagsüber. 🙂
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Hmmm, ich folgere:
Nachts musss man sich vor Dir gegebenenfalls in Acht nehmen … 😉
Liebste Grüße!!!
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Vielleicht ein ganz kleines bisschen. 😉
Liebe Grüße!
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Das sind wieder interessante Gedanken von Dir ! 😉
Mir fiel dazu gleich ein :
„Im Dunkeln ist gut munkeln“ 😀
Liebe Grüße aus dem trüben Berlin
Bärlinerin
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Munkeln ist auf jeden Fall auch so eine Angewohnheit im Dunkeln. 😉
Liebe Grüße!
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Ja, ich weiß, was du meinst. Ich bin auch eher so ein Nachtmensch. Tagsüber bin ich den ganzen Tag müde und abends werde ich dann erst richtig wach.
Da kommt man wirklich auf verrückte Ideen, z.Bsp. nachts eine Glühweinwanderung im Wald machen oder im Sommer mal eben ins Freibad einbrechen. Obwohl, als ich dann davorstand, habe ich mich doch nicht mehr getraut, da mein Kumpel meinte, dass da öfters mal die Polizei kontrolliert. Eine Anzeige für Hausfriedensbruch war mir das Ganze dann doch nicht wert.
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Das hätte ich sein können – grundsätzlich erst einmal alle Ideen bekräftigen und später einen Rückzieher machen, weil man dann erst über die Konsequenzen nachdenkt. (:
Aber eine Glühweinwanderung klingt sehr gut!
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Ja ja, erst Handeln, dann Denken! Das passiert mir öfters! 😉
Ich stand schon davor mit Bikini und Handtuch und bin dann unverrichteter Dinge wieder nach Hause gelaufen. Aber egal, allein die Idee das zu machen, war schon amüsant.
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Da kann ich mich nur anschließen. 😀
Vielleicht traut man sich ja doch nochmal irgendwann…:P
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Ich muss dabei an das Lied von ‚Beginner – Füchse‘ denken:
‚Jede Nacht, jeden Tag auf der Jagd, denn das Rudel tollt, wenn der Rubel rollt!‘
..und an eine Folge von Pete&Pete, wo die auch die ganze Nacht wach bleiben. 😀
Generell bin ich wohl auch eher so ein Nachtschwärmer..aber in der Woche kollediert das dann mit den normalen Geschäfts- und Arbeitszeiten…so dass ich dann eigentlich immer müde bin..egal ob morgens oder abends
Wobe ich es auch toll finde, wenn man es schafft morgens früh aufzustehen und dann so viel vom Tag hat..das krieg ich aber nur selten hin :))
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Verrückt, wie viele zutreffende Lieder es dafür gibt! (:
Das ein geregeletes Nachschwärmerleben im Arbeitsalltag nicht mehr funktioniert, musste ich auch schon erfahren.
Allerdings konnte ich nie lange ausschlafen und hab dadurch irgendwie immer einen Tag nach diesen Nachtaktionen „durchgehangen“. Nun ist mein Tag-Nacht-Rythmus so geregelt, dass kaum Zeit für’s Fuchsleben bleibt. (Zum Glück gibts da ja noch die Wochenenden und die Urlaubstage. 😉 )
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„füchse sind gar keine rudeltiere“! – „ja, egal, der rhyme is fett!“ 😉
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