Die Sucht nach den Sozialen Netzwerken. Im Moment muss und werde ich mich damit auseinander setzen. Letzen Sonntag kam im Fernsehen eine Bericht über Jugendliche, die abhängig von Plattformen wie Facebook sind. Zuerst wollte ich einen Selbstversuch starten: Eine Woche ohne Facebook- das schaffe ich doch locker.
Mein Problem ist, dass meine Kommilitionen überwiegend über facebook mit mir kommunizieren. Schon am zweiten Tag bekam ich eine SMS, mit der Aufforderung, dass ich mich doch bitte mit in die Disskusion um eine Arbeitsgruppentreffen mit einbringen sollte. Schon wenige Minuten später loggte ich mich, ohne das mir das groß bewusst wurde, ein. Da kam schon der erste Haken zum Vorschein. So lange man einen Facebook-Account hat, gehen die Leute auch davon aus, dass du überall und immer darüber erreichbar bist. Mich ärgerte das sehr, und so startete ich vorgestern einen neuen Versuch, diesmal mit der Frage: Wie lange schaffe ich es ohne? Bis jetzt wollte noch niemand etwas von mir und ich musste mich dadruch auch nicht einloggen. Gerade meine Freunde, die ich auch in der realen Welt als Freunde bezeichne, melden sich überwiegend über SMS. Für mich dient Facebook somit ja eigentlich nur als Informationsaustausch für das Studium. Trotzdem habe ich ein Proflbild drin, trotzdem hab ich schon Statusmeldungen gepostet und die meiner Freunde kommentiert. Zum Glück ist die Zeit, die ich in dem sozialen Netzwerk verbringe eher gering. Viele scheinen süchtig zu sein und es nichteinmal zu merken.
Ich hatte dieses Experiment schon einmal gemacht (über ein Wochenende hinweg) und es war sehr merkwürdig, wenn immer wieder Leute fragten: „Hast du schon das Bild von dem und dem gesehen?“ Und ich jedes Mal antwortete: „Nein, ich war schon länger nicht mehr bei Facebook.“ Die entsetzen Gesichter. Ein Freund berichtete: „Ich habe einmal 10 Stunden ohne ausgehalten und in der Zeit habe ich nicht geschlafen!“ Nun schaute ich entsetzt.
Gibt es tatsächlich eine so weitverbreitete Sucht, die wir als Konsumenten gar nicht mehr wahrnehmen? Sind es vielleicht nur die Langeweile und die Gewohnheit sich einfach einzuloggen? Was bringt uns die Überschüttung der Informationen von Leuten, die wir kaum kennen? Ist es wirklich wichtig, ob wir wissen, was jemand gerade macht?
Sicher sind die sozialen Netzwerke gut, um mit Menschen Kontakt zu halten, die in anderen Städten oder gar anderen Ländern leben. Sicher ist es auch gut, sich mit Leuten auszutauschen und die Plattform als Kommunikationsmittel zu nutzen (auch wenn ich nicht überzeugt bin, dass die Daten und Nachrichten alle so sicher sind). Doch ich werde versuchen meine Zeit dort zu verringern und wirklich versuchen nur noch sinnvoll zu nutzen. Oder ich fange einfach wieder an Briefe zu schreiben und muss mich dann eben damit abfinden, die Antworten erst Tage später zu bekommen.
Briefe schreiben – eine gute Idee….
Gefällt mirGefällt mir
Es ist doch auch wirklich viel schöner einen Brief zu bekommen, als E-Mails oder Nachrichten zu lesen. 🙂
Gefällt mirGefällt mir
Wobei ich mich aber manchmal dabei ertappe, einen geschriebenen Brief ein paar Tage in der Tasche herumzutragen, ehe ich ihn abschicke.;)
Gefällt mirGefällt mir
Ich habe mir schon manchmal überlegt, was wäre, wenn die Facebook-Seite über mehrere Tage lang nicht erreichbar wäre… Würden einige Nutzer zur Besinnung kommen?
Gefällt mirGefällt mir
Ich würde es mir wünschen! Sollten sie jedoch wirklich süchtig sein, werden sie nach den Tagen Entzugserscheinung wahrscheinlich einfach nur froh sein, dass sie sich wieder einloggen können und direkt da weitermachen, wo sie aufgehört haben.
Schade, schade.
Gefällt mirGefällt mir
Ich habe mich hier mal ziemlich nach unten gescrollt, weil ich neu entdeckte Blogs gern von vorn lese. Hier ist allerdings ziemlich viel zu lesen … Diesen Text finde ich fürs Entstehungsjahr 2012 jedenfalls ziemlich bemerkenswert. Damals waren ziemlich viele noch lange nicht so weit.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Da musstest du sicher ganz schön scrollen. Ich habe meinen Blog wirklich schon lange – und jetzt tatsächlich noch einmal mehr lieben gelernt 🙂
Ich nehme das mal als Kompliment und bedanke mich.
Schöne Osterfeiertage!
Gefällt mirGefällt mir
Darfst du gern als Kompliment nehmen: Bei dem wenigen, das ich bisher gelesen habe, mag ich die „Schreibe“ ebenso wie deinen Blick auf die Dinge. – Ebenfalls schöne Ostern, wie auch immer du sie in diesem Ausnahmejahr gestaltest!
Gefällt mirGefällt 1 Person
Oh, vielen Dank 🙂
Gefällt mirGefällt mir